Ein Instrumentalstück, welches Du dennoch als Lieblingslied betrachtest

08.06.2010 | 1 Kommentar | motorhorst

12 Tage - 12 Songs. Teil 2 mit einer Aufgabe, die eigentlich nicht wirklich eine Aufgabe ist, sondern lediglich die Auswahl des am besten Passendsten. Underworld - Rez.
Dieses Video war meine erste Begegnung mit Underworld außerhalb von Trainspotting und Born Slippy. Zeitlich könnte es sogar vor dem erstmaligen Hören von Born Slippy gewesen sein. Die Berührung kam für mich typisch, für die meisten Jugendlichen heute aber wohl eher ungewöhnlich daher, deswegen möchte ich den Weg kurz beschreiben: Als ich zu Beginn der 90er von Sendungen wie Headbanger's Ball zu den fragileren und vor allem variantenreicheren Tönen von Sendungen wie 120 Minutes bzw. später Alternative Nation wechselte, stellte sich jeweils das Problem, wie man das dort Präsentierte richtig goutieren könnte. Schließlich war es so, dass ca. 90% der dort gespielten Sachen gänzliches Neuland waren und man ständig von völlig ungewohnten und ungemein spannenden (das ist ganz unironisch gemeint, das empfand ich damals wirklich so) Videos, Bands und Konzepten überrascht wurde.

Die Lösung war so schnell gefunden wie sie heute aus grauer Vorzeit erscheinen mag: Die Sendungen wurden per Videorekorder aufgezeichnet und danach Video für Video durchgeschaut und wenn es auch nur halbwegs interessant klang, fand das Stück den Weg auf eine Audiokassette. Diese verbrachte dann mehrere Wochen und Monate im Kassettendeck des Autos und die Musik war anschließend nicht mehr aus dem Kopf zu kriegen. Was für eine wunderbare Zeit. Ohne meist irgendetwas über Interpret, Album oder sonst was zu wissen.

Auf diesem Weg begegnete mir mit Rez von Underworld auch ein instrumentales Stück, welches ich aber damals wie heute nicht als gesangslos wahrnehme. Allerdings habe ich prinzipiell kein Problem mit solchen Stücken, viele Lieblingsbands von mir, wie Mouse On Mars oder Bohren und der Club of Gore, spielen instrumentale Stücke, die dennoch nicht langweilig werden (und diese Tracks übersteigen oft die gängige Radio-Single-Länge von 3-4 MInuten) und mir jedes Mal eine Geschichte erzählen und Bilder entstehen lassen (geile Drogen-Hippie-Erklärung, aber erneut: ernst gemeint. Ich bau mir so ein Schild, wie es die Legendary Shotdowns haben, nur dass bei mir anstatt "live gespielt" eben "ernst gemeint" drauf steht, welches ich dann bei passender Gelegenheit hochhalten kann).



Ich wollte hier noch eine typische Playlist einer dieser unfreiwilligen Mix-Tapes reinstellen. Leider habe ich offenbar meine Datenbank mit den Kassetten von früher hier nicht zur Hand, aber die handschriftlichen Listen sollten auf jeden Fall noch existieren und ich werde versuchen, diese zeitnah zur Verfügung zu stellen. Bei der Gelegenheit habe ich aber einige DJ-Setlists aus den letzten 10 Jahren gefunden, die wohl auch einmal für einen belustigenden Text dienen werden.
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Kommentare

fastfonzy am 15.06.2010 um 17:58 Uhr:

Sehr schwierig...

Chevalier de Sangreal - Hans Zimmer

Das Stück ist absolut Spitze, wohingegen der restliche Soundtrack sehr flach wirkt (der Film sowieso).

Das Stück hat immernoch einen Stammplatz auf meiner ewigen Playlist.


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