Alle Listen von Christian_alternakid


Die Gewinner des Sundance Festivals seit 2000

Version von Christian_alternakid :: 13.09.2022

2000
7.5

You Can Count on Me
Bester Spielfilm (USA)
2000
2000
6.7
6,0

Girlfight - Auf eigene Faust
Bester Spielfilm (USA)
2000
2001
7.3
7,0

Inside a Skinhead
Bester Spielfilm (USA)
2001
2002
6.5

Personal Velocity: Three Portraits
Bester Spielfilm (USA)
2002
2003
7.5
5,5

American Splendor
Bester Spielfilm (USA)
2003

Songs des Jahres 1968

Version von Christian_alternakid :: 14.01.2022

1. The Weight von The Band

"The Weight" ist einer jener seltenen Songs, bei dem man überrascht ist, dass er tatsächlich erst zu seiner Veröffentlichung 1968 geschrieben wurde und kein Traditional, keine bereits ewig überlieferte Weise ist. The Band spielen "The Weight" als Folk-Gospel, Drummer Levon Helm übernimmt die Lead-Vocals und die Lyrics sind laut Band von Bunuel-Filmen inspiriert, könnten aber auch gut und gern von Dylan in seiner rätselhafteren Phase stammen.


2. Stephanie Says von The Velvet Underground

"Stephanie Says", der vielleicht schönste Folksong, den Lou Reed je geschrieben hat, ist nie zu Lebzeiten der Velvet Underground veröffentlicht worden. Obwohl es zur Zeit des wilden "White Light / White Heat"- Albums aufgenommen wurde, aber wohl zu gefällig für dessen Avantgarde-Wirbel war, ist "Stephanie Says" außerhalb von illegalen Bootlegs erstmals 1985 auf "VU" erschienen, der posthumen Compilation unveröffentlicher Velvets-Tracks.

Der Text von "Stephanie Says" beginnt mit einer der besten und zugleich traurigsten misanthropischen Zeilen der Musikgeschichte: "Stephanie says that she wants to know / Why she's given half her life to people she hates now". Der Refrain dagegen spielt mit der Assoziation, dass die Titelfigur sich wie "Alaska" sieht - also zwischen den Welten steht ("The people all call her Alaska / Between worlds so the people ask her") und sich eiseskalt fühlt ("It's such an icy feeling / It's so cold in Alaska (Stephanie says)").

Lou Reed selbst nahm "Stephanie" später in seinem "Berlin"-Album noch einmal im Lied "Caroline Says (II)" auf und die deutsche Band Locas In Love entwickeltie die Idee von "Stephanie Says" Anfang der 2000er zu einem hervorragenden eigenen Song, in dem sie Lou Reeds Lied zu "Stefanie sagt" ("Stefanie sagt ihr Leben ist wie ein Geschenk / Das sei zwar sehr nett, wär aber nicht nötig gewesen") paraphrasierte.


3. (Sittin' On) The Dock Of The Bay von Otis Redding

Nur drei Tage vor seinem tragischen Tod nahm Otis Redding "(Sittin' On) The Dock of the Bay" auf, was die erste posthume Nummer-1-Single in Amerika wurde. Im Gegensatz zu Otis Reddings anderen starken Soul-Liedern ist "Dock Of The Bay" mehr ein Folksong, in dem Redding seine Stimme bewusst zurück nimmt. Auch die einmal angedachte Begleitung durch die Staple Singers wurde verworfen, was der Zerbrechlichkeit des Stückes nur weiter hilft.


4. Sympathy For The Devil von The Rolling Stones

Einer der stärksten Texte von Mick Jagger, inspiriert von Baudelaire und Bulgakov. Jagger versetzt sich in die Rolle des "Teufels" und erzählt die jüngere Geschichte der Menschheit, die von Krieg, Mord und Gier bestimmt ist. Besonders stark: während zunächst noch der Devil als handelnde Person auftritt ("Stuck around St. Petersburg / When I saw it was a time for a change / Killed Tsar and his ministers / Anastasia screamed in vain"), deutet Jagger in einem späteren Vers darauf, dass des Teufels Werk ohne des Menschen Beitrag nicht möglich wäre: "I shouted out / Who killed the Kennedys? / When after all / It was you and me".

Nicht zu unterschätzen für die Wirkung des Songs ist aber auch Keith Richards' Beitrag, auf dessen Idee hin das Tempo erhöht und die Percussion hinzugefügt wurde. So entwickelte sich "Sympathy For The Devil" aus dem von Jagger geschriebenen Folkstück zu einem Lied, das wie ein okkultues Beschwörungsritual klingt.
Woo, woo!


5. Sister Ray von The Velvet Underground

Bei den beiden Velvet Underground - Songs in meinen Top10 sieht man schön die Bandbreite der Band: während das (damals unveröffentlichte) "Stephanie Says" zumindest musikalisch zärtlichster Folk/Baroque-Pop ist, ist "Sister Ray" als Schlußtrack des "White Light / White Heat"-Albums ein siebzehneinhalbminütiges Monster, das sich aber nicht mit langem Intro-Gedudel aufhält, sondern von der ersten Sekunde an unbarmherzig losrollt. Natürlich bekommen die Gitarren noch genug Feedback-Ausgang im weiteren Verlauf, aber die Rhythm Section prügelt "Sister Ray" durch seine erste Hälfte bevor hier Rocknroll dann zu Feedback-Free-Jazz wird. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, dass Sonic Youth insbesondere diese zweite Hälfte von "Sister Ray" das eine oder andere Mal gehört haben.


Popblog Filme des Jahres 2021

Version von Christian_alternakid :: 02.01.2022

1. Titane

„Titane“, Julia Ducournaus zweiter Film nach „Raw“ (der 2017 mein Film des Jahres war), ist ein wildes, kaltes, unberechenbares Biest. Ducournau entwickelt mit „Titane“ ein anderes Kino, das im Finden seiner neuer Sprache auch nicht jeden Satz zu Ende formuliert, aber in der Wildheit seiner Bilder überwältigend ist und irgendwann auch das Denken hinter sich lässt.

Ein wirklich transgressiver Film in jeder Hinsicht.


2. Pig

Plakat, Nicolas Cage und die Geschichte um den mit seinem Schwein (Nicht Cage) im Wald allein lebenden Eremiten (Nicolas Cage), der nach Schweinsentführung auf Rachefeldzug geht, schreit so nach B-Movie-Haha und Cage-Vehikel, dass die Smartheit des Films erst gegen Ende wirklich bewusst wird, weil Regisseur Michael Sarnoski ständig in Genre-Codes spricht, aber nie einen Genre-Film erzählt.

„Pig“ täuscht „John Wick“ an, führt aber eine im Grunde tieftraurige Geschichte um verlorene Menschen ohne Liebe in ihrem Leben zu ihrem konsequenten, ruhigen Ende. Ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswerter Film mit der ernsthaftesten Nicolas-Cage-Rolle seit Jahrzehnten, der durch sein konsequentes Nichteinlösen von Andeutungen mehrfach Zuschauererwartungen völlig ins Leere laufen lässt.


3. Der Rausch

Eine erstaunliche Gratwanderung gelingt Thomas Vinterberg in „Der Rausch“: während man in einem Hollywood-Film à la „Leaving Las Vegas“ natürlich den Weg der beginnenden Alkoholiker in den Untergang vorgezeichnet sähe und als Zuschauer nur auf die Häkchen in der Melodram-Checkbox wartete, verweigert sich Vinterberg einem formelhaften Film und bricht in jede Richtung aus.

In die größte Tragik, in das größte Glück und trifft so eine viel subtilere Aussage über Alkohol, nämlich dass er das Öl ist, das den Motor der Gesellschaft auf jeder Ebene schmiert und nur in verschiedenen Verkleidungen unterschiedliche Akzeptanz erfährt.

Der beste Film Vinterbergs seit „It’s All About Love“ und ein so überraschender wie verdienter weltweiter Arthouse-Hit, der ihn bis zu Oscar-Weihen geführt hat.


4. What Do We See When We Look at the Sky?

Ein modernes Märchen im Geiste des Klassikers „Die große Liebe meines Lebens“, nur dass sich das zukünftige Pärchen hier nicht am Empire State Building, sondern in einem kleinen georgischen Biergarten verpasst. Und, nun ja, vorher mit einem Fluch belegt wurde, der ihr Erscheinungsbild von einem Tag auf den anderen veränderte, weshalb sie nun nebeneinander herleben, ohne sich erkennen zu können. Bis, ja bis, ein Filmteam in die Stadt kommt…


5. Quo vadis, Aida?

Der jugoslawische Bürgerkrieg, 1995, Srebrenica. Die serbische Armee nähert sich dem bosnischen Städtchen und die Völkergemeinschaft ist sich nicht einig, wie der Konflikt zu stoppen ist. Wer kann, flüchtet in den UNO-Stützpunkt, wo auch Aida als Übersetzerin arbeitet. Als die UNO sich auf einen Deal mit dem serbischen Anführer Ratko Mladic einlässt, ahnen die Bosnier das schreckliche Ende und Aida versucht verzweifelt, ihre beiden erwachsenen Söhne zu verstecken.

„Quo Vadis, Aida?“ gelingt es, die Dramatik dieser Stunden mit einer ungemeinen Spannung einzufangen und gleichzeitig das große Ganze des Massakers von Srebrenica nicht aus den Augen zu verlieren.


Popblog Alben des Jahres 2020

Version von Christian_alternakid :: 25.11.2021

1. The New Abnormal von The Strokes

19 Jahre nach ihrem letzten Album des Jahres in meinen Listen sind die Strokes wieder am Platz an der Sonne. Viel ist passiert in diesen zwei Jahrzehnten: von der Last Gang In Town als Retter des Rock’n’Roll zur zerstrittenen Band, die kein zusammenhängendes Album mehr schreiben kann. Auch deshalb war „The New Abnormal“ eine so unglaubliche Rückkehr: nicht nur ist es das beste Set an Songs der Strokes seit 2006, es ist vor allem auch das erste Mal seit ihrer frühen Hochzeit, dass nicht nur der einzelne Track wirkt, sondern sie ein Album aus einem Guß mitbringen: vom Opener „The Adults Are Talking“ in klassischstem Strokes-Sound bis zum Closer „Ode To The Mets“, einer retrofuturistischen Synthie-Ballade. Und dazwischen? Hits, Hits, Hits.

„The New Abnormal“ hat nicht nur den besten, leider treffendsten Albumtitel des Jahres, sondern ist für mich auch die schönste Platten, weil sie in einer Gleichzeitigkeit aus eigener Referenz, abstrakter 80ies Nostalgie und Verzweiflung über das Jetzt zu sich findet und damit die Strokes nach langen Jahren des Suchens wieder fühlbar macht.

Zuletzt:
#15 Comedown Machine (2013)
#20 Angles (2011)
#2 First Impressions Of Earth (2006)
#2 Room On Fire (2003)
#1 Is This It (2001)


2. Ocker Mond von Der Nino Aus Wien

„In einer kalten Febernacht“ wurde Nino Mandls Album „Ockermond“ geschrieben – und auch wenn er die kommende Zeit mit ihren Quarantäne-Monaten noch nicht ahnen konnte, war „Ockermond“ genau das: ein Singer/Songwriter-Album, allein aufgenommen, nur Nino und eine Gitarre. Es spricht für Mandls herausragendes Songwriting-Talent, dass diese Songs keinerlei Untermalung benötigen, sondern mit ihren einfachen, aber bestechenden Melodien dafür den Nino-aus-Wien-Texten größten Raum geben. Keiner bringt Wolfgang Ambros und John Lennon besser zusammen als Nino aus Wien.

Zuletzt:
#3 Der Nino Aus Wien (2018)
#9 Wach (2017)
#30 Bäume (2014)


3. Northern Dancer von Stella Sommer

Die zweite Solo-Platte von Heiterkeit-Mastermind Stella Sommer ist mit Songs wie „Young Ghost, Old Century“ eines der besten Singer/Songwriter-Alben aus diesen Landen seit Jahren. „Northern Dancer“ ist im Vergleich zu vorherigen Sommer-Werken ungeschützter, intimer – und wohl deshalb auch emotional berührender. Erwähnt werden muss auch die Produktion von Max Rieger (Die Nerven), die genau den richtigen Punkt zwischen Nähe und Raum trifft und diesen Liedern den besten Rahmen bietet.

Zuletzt:
#19 Die Heiterkeit: Was passiert ist (2019)
#6 Die Heiterkeit: Pop & Tod (2016)
#7 Die Heiterkeit: Monterey (2014)
#9 Die Heiterkeit: Herz aus Gold (2012)


4. Album von Acht Eimer Hühnerherzen

Wird mir viel zu selten gesungen: eine Hymne auf Acht Eimer Hühnerherzen. Ein Album namens „Album“ randvoll mit Knallersongs des „Nylon-Punk-Trios mit den drei Musikstilen Powerviolence-Folk, Kakophonie und Bindungsangst“ (Spotify-Selbstbeschreibung). Hand aufs Hühnerherz: „Album“ ist keinen deut schlechter als das auch schon hervorragende Debüt.

Zuletzt:
#16 Acht Eimer Hühnerherzen (self titled) (2018)


5. The Night Chancers von Baxter Dury

Verlässlich wie ein Uhrwerk: Baxter Dury hat seinen Groove gefunden und wird mit jeder Platte ein Stückchen besser. Dieses Mal ist zwar keine solche Über-Killer-Single wie zuletzt „Miami“ enthalten, aber jeder Song auf „The Night Chancers“ ist auf den Punkt produziert – und geschrieben. Im letzten Lied singen die Girls im Hintergrund: „Baxter loves you!“ und das kann ich nur zurückgeben.

Zuletzt:
#6 Prince Of Tears (2017)
#12 It’s A Pleasure (2014)


Filme des Jahres 1968

Version von Christian_alternakid :: 19.11.2021

1. 2001: Odyssee im Weltraum

Ein Jahr vor der Mondlandung inszenierte Stanley Kubrick den akkuratesten Weltraum-Film überhaupt - und war so überzeugend, dass sich die Verschwörungstheorie lange hielt, er habe auch die Mondlandung im Auftrag der NASA in einem Studio aufgenommen.
Was natürlich Quatsch ist, denn die Wirklichkeit sah auch nie annähernd so gut aus, wie Kubrickss Meisterwerk des Retrofuturismus.

Perfekte Sets kommen in "2001" mit einer nahezu undurchdringlichen, auf einer Kurzgeschichte von Arthur C. Clarke beruhenden Erzählung zusammen. Die erste halbe Stunde ist stumm und beginnt vor der Menschheit, das Ende ist ein Fiebertraum in allen Farben der Welt und eine wortlose Wiedergeburt des Lebens.

"2001" kam wahrscheinlich auch genau zur richtigen Zeit ins Kino: der Moment, in dem die Forschrittsgläubigkeit und der Weltblick der Stoner & LSD-Jünger gleichzeitig vorhanden war. Dass das Establishment Kubrick bei der Oscar-Verleihung mit Ausnahme des Special-Effects-Oscars überging: geschenkt, über euch lacht heute die Welt.

(Übrigens: der Special-Effects-Oscar sollte sogar der einzige Academy Award bleiben, den Kubrick je erhalten würde. Was angesichts dessen größter Filmographie der Geschichte eigentlich zur sofortigen Auflösung der Academy führen sollte)


2. Rosemary's Baby

Der beste Horrorfilm von allen. Polanskis großer Kniff ist sein Wille zur Ambiguität. Im Grunde bleibt bis zur Schlußszene unklar, ob wir hier Mia Farrows Charakter in der Phase einer tiefen Depression sehen oder ob dieses Haus, seine Nachbarn, ja vielleicht sogar ihr Mann?, mit dem Teufel selbst im Bunde sind. Das Haus, in dem Rosemary wohnt, ist ein weiterer Hauptdarsteller und wird von Polanski eingefangen wie eine bedrohliche Gothic-Kirche.


3. Night Of The Living Dead

"Die Nacht der lebenden Toten" war anders.
George A Romeros erster Zombie-Film ist in sich politisch, the "first-ever subversive horror movie" (Village Voice), eine Allegorie auf den Krieg in Vietnam, den Romero insbesondere in seinen visuellen Mitteln spiegelt, und noch mehr als Statement über Weiße gegen Schwarze in Amerika selbst.

Die heroischste Figur in dieser Nacht der lebenden Toten ist der Afroamerikaner Ben, der mit größter Vehemenz und schärfster Intelligenz gegen die drohende Gefahr von Außen kämpft und der Gruppe mehrfach das Leben rettet. Umso tragischer ist das Ende, das wieder den Kreis schließt zur Vietnam-Allegorie: während man gern die Schwarzen als Soldaten in einen Krieg schickte, um die "gemeinsame Heimat" zu verteidigen, behandelte man sie dort mit der gleichen Missachtung wie zuvor.
Vielleicht der wichtigste Horrorfilm überhaupt.


4. Die Stunde des Wolfs

Einer der rätselhaftesten Filme Ingmar Bergmans und einer der erschütterndsten. Näher war Bergman nie am surrealen Horrorfilm, aber "Die Stunde des Wolfs" ist mehr ein inneres Psychogramm, eine Collage von Albträumen und damit dem ursprünglichen Wesen des Horror wahrscheinlich näher als jeder Schlitzer-Film.


5. Spiel mir das Lied vom Tod

Während ich mit Sergio Leones ebenfalls legendäre "Handvoll Dollar"-Trilogie nie wirklich warm geworden bin, erreicht "Spiel mir das Lied vom Tod" auch meine Welt. In meiner Jugend war ich irre fasziniert von der Regungslosigkeit der langen Eröffnungssequenz, die im Grunde die Stärken des dreistündigen Leones Film schon gut zu Beginn zusammenfasst.

Die verschachtelte (und verwirrende) Geschichte um Eisenbahnbau und Menschengier ist wie in Polanskis "Chinatown" zwar einerseits plottreibend, aber andererseits in ihren Details auch fast egal, weil die daraus entstehende Atmosphäre des Jeder gegen Jedens die eigentliche Spitze der Inszenierung ist.

"Once Upon A Time In The West" ist ohne Frage der große Italo-Western, aber ich würde soweit gehen, dass zumindest für alle Nachtweltkriegsgenerationen Leone hier sogar den epischen Western überhaupt gedreht hat und mit seinem Meisterwerk alle amerikanischen Vorbilder übertrifft.


Filme des Jahres 1979 / CI

Version von Christian_alternakid :: 10.11.2021

Alben des Jahres 1968

Version von Christian_alternakid :: 03.11.2021

1. Odessey And Oracle von The Zombies

Neben Loves "Forever Changes" vielleicht die schönste Platte, die das Baroque-Pop-Movement je hervorgebracht hat. Jeden Januar dieser so deprmierenden Corona-Jahre mag ich hoffnungsvolll "This Will Be Our Year" auflegen und kein Song wird jemals bessere "Ahh! Ahh!"s haben als "Time Of The Season". Letzterer, einer der wirklich allerbesten Songs der ausgehenden 60er, hat einen besonderen Platz in meinem Herzen, weil er im heute völlig vergessenen und damals verrissenen dänischen Film "Dear Wendy" von Lars von Trier und dem jungen, unbekannten, nochnichtoscargewinner Thomas Vinterberg eine so zentrale Rolle einnahm.


2. White Light/White Heat von The Velvet Underground

Was will man sagen? Das verstörende Album für all die, denen das verstörende, gefloppte erste Velvets-Album zu Pop war?
Bei diesem zweiten VU-Album gilt wohl auch heute noch: schwierige Geschichte, Lou & John!
Andererseits: der Titelsong ist praktisch "The Modern Age" der Strokes und jedes Album, das mit einem Monster wie "Sister Ray" endet, gehört in die ewigen Hallen jeder Rocknrollgeschichte.

P.S.: zumindest wenn man dem ersten großen Re-Release der Velvets in den 80ern glauben mag, ist mit "Stephanie Says" auch der vielleicht schönste, berührendste und ewigste Folksong von Lou Reed aus genau der Zeit dieses kompromisslosesten Albums* - nur eben nie auf "White Light / White Heat" inkludiert worden. In meinem Herzen gehört "Stephanie Says" - "The people all call her Alaska / Between worlds" - dennoch in diese Zeit.

*ok, yes. Lous "Metal Machine Music", wer liebt es nicht ;/


3. Music From Big Pink von The Band

Hat jemals eine Combo den Moment der "Closing Time" einer Kneipe und die Ewigkeit des Americana besser zusammengebracht?
"The Weight" als Jahrhundertsong bestimmt natürlich "The Big Pink", aber keine Frage: ohne dieses Album klänge die uramerikanische Musik des reichinstrumentierten, schunkeligen Country-Folk auf ewig anders. (klingt evtl. wie ein Diss, ist aber mit voller Hochachtung gemeint)


4. Sweetheart Of The Rodeo von The Byrds

Das Geile an den 60ern ist, dass eine Band wie The Byrds, die gleichermaßen ausrechenbar (Dylan-Cover) wie revolutionär (Erfinder von Folk-Rock) war, sich 1968 denkt:
Ganz gut, unser "Notorious Byrds Brothers" Album und eventuell machen wir nächstes Jahr auch aus dessen "Wasn't Born To Follow" den Counter Culture Hit überhaupt (ffw "EasyRider"). Aber irgendwie: auch immer allles gleich.
Und dann läuft Gram Parsons über den Weg und macht IM GLEICHEN JAHR aus den Dylan-Epionen und Folk-Rock-Erfindern The Byrds eine völllig andere Band, die Gruppe zu den ewigen Gottvätern des Alt.Country und setzt diese immer unterschätzte Band noch ein weiteres Mal auf ewig in die Historie der amerikamischen Musik. Ohne "Sweetheart Of The Rodeo" keine Bright Eyes. Just sayin'.

So schnell wie Gram Parsons gekommen war, ging er aber auch wieder: nach erneutem bandinternem Streit (siehe auch den Eintrag zum "Notorious Byrds Brothers"-Album auf #15) wurde Parsons rausgeschmissen und gründete in der Folge mit Chris Hillman, seinem Supporter im Ringkampf um die Byrds-Vorherrschaft, die Flying Burrito Brothers (die wir in der Bestenliste für 1969 wiedersehen werden!).


5. Astral Weeks von Van Morrison

Van Morrissons "Astral Weeks" ist nicht nur für ihn persönlich ein Meilenstein: nach seinen Anfängen mit Them als R&B-Coverband (siehe beispielsweise das hervorragende "It's All Over Now Baby Blue", #12/1966, vom "Them Again"-Album, #4/1966) und dem schunkeligen Blue-Eyed-Soul-Solo-Debüt "Brown Eyed Girl" (#39, 1967) nimmt der grummelige Ire mit "Astral Weeks" eine Platte auf, die so weit über seine bisherigen Veröffentlichungen hinausgeht, dass ihm ein richtig originäres Werk gelingt.
"Astral Weeks" verweigert sich Pop-Ideen, ist ausufernd und mäandernd, kommt nie wirklich auf den Punkt, sondern kreist von außen als Musik gewordener Stream Of Consciousness um seine Ideen.
Bei Veröffentlichung war "Astral Weeks" folgerichtig kommerziell nach dem Mega-Hit "Brown Eyed Girl" eine Enttäuschung, doch diese hier zum ersten Mal gehörte Mischung aus Van Morrissons R&B-Stimme mit folkiger Instrumentierung und strukturellen Jazz-Anklängen ist seitdem Stammgast in Listen der besten Alben aller Zeiten (#19 Rolling Stone, #3 Times, #10 Guardian, #68 NME, #2 Mojo , #3 Uncut).


Songs des Jahres 1967

Version von Christian_alternakid :: 30.08.2021

1. I'm Waiting For The Man von The Velvet Underground Nico

Wenn ich "Waiting For My Man" als prototypischen Velvet-Underground-Song bezeichne, widerspreche ich mir natürlich selbst, denn auf der Alben-Liste habe ich ja gerade erst ausgeführt, dass VU auf ihrem Debüt gleich eine handvoll Genres (!) erfinden und in ihrer avantgardistischen, stilistischen Vielfältigkeit gar nicht zu fassen sind.

Und doch ist der sound of the Velvet Underground, den Jonathan Richman in seinem gleichbetitelten Lied so fasziniert bestaunt eben vor allem der "Waiting for My Man"-Sound: "Both guitars got the fuzz tone on / The drummer's standing upright pounding along / A howl, a tone, a feedback whine / Biker boys meet the college kind / How in the world were they making that sound? / Velvet Underground".

Wenn 35 Jahre später die Strokes den Rocknroll wiederbeleben und ständig der Vergleich zu den Velvets gezogen wird, dann lag das einmal an Jules Casablancas lakonischer, loureediger Intonation, aber eben auch an der Kombination aus Kickdrums und schneidenden Gitarren, repetitiven Motiven und nach vorne gehender Aggressivität. Diese Gleichzeitigkeit aus coolem Verharren und Immer-in-Bewegung-sein, aus Auf-der-Stelle-treten und Nach-vorne-stürmen.

How in the world were they making that sound?


2. Death Of A Clown von Dave Davies

Obwohl "Death Of A Clown" auch auf dem Kinks-Album "Something Else" erschien, ist der Song als Solo-Single von Dave Davies veröffentlicht worden. Daves älterer Bruder Ray Davies - und mit ihm in berüchtigtem Gallagher-esquen ewigen Streit verbunden - schrieb üblicherweise die Hits der Band, aber "Death Of A Clown", das zu meinen liebsten drei Songs der Davies-Brüder gehört, ist Daves großer Moment.


3. A Day In The Life von The Beatles

"A Day In The Life" ist der songgewordene Satz "mehr als die Summe der einzelnen Teile".
Die Struktur des Songs ist äußerst ungewöhnlich: Lennon Psych-Folk -> McCartney 60ies-Pop -> Lennon Psych-Folk -> großes Orchester -> ein Ton auf ewig.
Dürfte nicht funktionieren, tut es aber doch - und wie. "A Day In The Life" ist nicht nur der herausragende Track auf dem "Sgt Pepper"-Album, sondern auch in der ganzen Beatles-Geschichte einer der bemerkenswertesten. Und das sagt ja dann doch etwas.

I read the news today, oh boy
Four thousand holes in Blackburn, Lancashire
And though the holes were rather small
They had to count them all
Now they know how many holes it takes to fill the Albert Hall


4. My Back Pages von The Byrds

Neues Jahr, neues Dylan-Cover der Byrds in meinen Top10 (siehe auch: 1965, Mr Tambourine Man, #5)!

"My Back Pages" ist für mich sogar der Byrds-Song überhaupt oder trifft zumindest den Kern dieser Byrds-Ära am besten: Dylan-Songwritig, Harmonien aus dem Himmel und diese Gitarre! Jener Jingle-Jangle-Klang der Gitarren in "My Back Pages" ist für mich für den Rest der Musikgeschichte einfach nur "die Byrds-Gitarre", will ich einen Sound beschreiben, der die amerikanische West Coast, die Sonne und das Sehnen nach einer besseren Welt in einem Klang fasst.


5. I Am The Walrus von The Beatles

Auch wenn mir die Beatles-Vergleiche bei den frühen Oasis-Platten nicht immer sofort einleuchteten, steht außer Frage: ohne "I Am The Walrus" kein Liam Gallagher. "Walrus" ist von Attitude bis Sound, von Körperhaltung vor dem Mikrofon bis Weirdowahnsinn das Blueprint für Liams Karriere.

Auf derm zerrissenen "Magical Mystery"-Album der Beatles ist "I Am The Walrus" ganz klar der beste der "ursprünglichen" Songs: in England wurde "Magical Mystery" als EP mit den Filmsongs veröffentlicht, im Rest der Welt dagegen als LP, die zusätzlich noch die - nicht ganz so schlechten! - Single-Veröffentlichungen "Strawberry Fields Forever", "Penny Lane" und "All You Need Is Love" enthielt.

Hier ist meine Regel "nur ein Song pro Album" dann doch fast an seine Grenzen gestoßen, denn auch "Strawberry Fields Forever" und "All You Need Is Love" wären klare Top-20-Kandidaten gewesen. "I Am The Walrus" hat letztlich den Zuschlag bekommen, weil es dank seines merkwürdigen Grooves und den noch merkwürdigeren Lyrics mit nichtsdestotrotz unvergesslichen Dada-Stellen (Goo goo g'joob!) auf angemessen seltsame Weise zeitlos geblieben ist.


Filme des Jahres 1967

Version von Christian_alternakid :: 26.08.2021

1. Tanz der Vampire

Normalerweise sind Horror-Komödien ja das Grausigste aller Filmgenres (gut, neben Musicals), aber Roman Polanski war 1967 einfach so früh und so gut am Start, dass er diesem Thema für immer seinen persönlichen Holzpflock ins Herzchen gerammt hat.
"Tanz der Vampire" ist flott, aber nie doof ("Pardon me, but your teeth are in my neck") und spielt nicht nur erfolgreich mit allen möglichen Referenzen an die Vampirkultur, sondern gelingt es darüber hinaus noch, bei all dem Slapstick auch eine gewisse Spannung zu erzeugen.


2. James Bond 007 - Man lebt nur zweimal

Für mich ist "You Only Live Twice" mehr noch als "Goldfinger" der archetypische James-Bond-Film: exotische Locations (hier Japan und das Weltall), Schurken mit auf 11 gedrehter Megalomanie (die Raketenbasis im alten Vulkankrater, irr!), eine Story, die zum Blueprint für kommende Bonds werden sollte (Drehbuch von Roald Dahl), einer der ganz großen Eröffnungssongs (Nancy Sinatra nach John-Barry-Noten), bester Sixties-Style (Production Design von Kubricks Ken Adam) und natürlich Sean Connery.

Vor zwanzig Jahren hatte ich "You Only Live Twice" noch mit 9/10 bewertet, aber gewisse Längen, insbesondere in der Japanisierung von James Bond zu Unterwanderungszwecken, sind dann doch nicht zu bestreiten. Alles in allem aber immer noch ein großer Spaß mit allerbesten Schauwerten.
Yolo!


3. Der eiskalte Engel

Erneut eine stilistische Meisterleistung von Melville. Gnadenlos kühler Thriller, so eiseskalt, dass er beinah seine eigene Spannung erfriert.
Mit etlichen fantastischen Momenten, als Beispiel sei ein Schnitt in einer Szene genannt, der direkt von der Polizeibesprechung in die Verbrecher-Runde geht und dermaßen übergangslos in einer Bewegung von zwei verschiedenen Charakteren ist, dass ich zurückspulen musste, um noch einmal diesen Szenenwechsel zu verstehen. Ebenfalls großartig dann die stille und in Teilen sogar regungslose Verfolgungsjagd gegen Ende.

Bis auf diese Sequenz ist "Le Samourai" allerdings eher kein Nervenfetzer, sondern mehr eine distanzierte Betrachtung über ein Katz-und-Maus-Spiel, das ihre Faszination aus dem Stil der Bilder und der Konsequenz der Erzählung zieht.


4. Belle de Jour - Schöne des Tages

Luis Bunuels großes Spätwerk ist für seine Verhältnisse beinah plotorientiert, zumindest verglichen mit den Absurditätshöhen, die er bei "Das Gespenst der Freiheit" oder "Der diskrete Charme der Bourgeoisie" in den 70ern erklimmen wird.

"Belle De Jour" erzählt die Geschichte einer Ehefrau, die aus Verdruß am modernen Leben zur Edelprostituierten wird. Bunuel ist dabei nie ganz auf eine Position festzunageln.

"Belle De Jour" bleibt dank Bunuels grundsätzlichem Hangs zur Abstraktheit ein Film des kalten Fühlens, der sich nie erklären will.


5. Spur der Steine

Meistens ist es schwer nachzuvollziehen, warum die DDR-Führung manche Filme ihrem Volk nicht zumuten wollte, zu sehr manifestiert sich hier die Paranoia einer Diktatur als dass die Filme wirklich allzu offenherzig kritisch ihre Punkte vorgetragen hätten.

Bei "Spur der Steine" dagegen wundert es mich, dass Frank Beyer diesen Film überhaupt zu Ende drehen durfte. Ein subversives Meisterwerk von auch heute noch erstaunlicher Wut, das sich um das Kraftfeld Manfred Krug dreht, der als Individualist, Rüpel, Gauner und hart arbeitender Working-Gang-Leader eine Projektionsfläche für viele Sehnsüchte darstellt.

Nicht jeder Winkelzug und jede Gremiumssitzung ist mir mit meinem westdeutschen Blick verständlich, aber im Grunde ist auch egal, welches Komitee jetzt warum Krugs Vorarbeiter Ballas auf dem Kieker hat, denn er wäre für jede Gesellschaft ein Unruheherd des Unangepasstseins.

Erstaunlich und erfreulich modern ist zudem die zentrale Frauenfigur Kati Klee, die auf dem Bau arbeitet, in einer ungewöhnlichen Dreiecksbeziehung landet und für die Männer ihre Frauen verlassen (oder dann eben letztlich doch nicht).

Starker Film.


Alben des Jahres 1967

Version von Christian_alternakid :: 29.06.2021

1. The Velvet Underground & Nico von The Velvet Underground Nico

Nicht nur mein Album des Jahres 1967, sondern schlicht die beste und wichtigste Platte überhaupt.

Kurz bevor die Flower-Power-Zeit ihrem Ende zugeht, nehmen The Velvet Underground mit ihrem Debüt den Niedergang bereits vorweg. Die spätere Ablehnung der Hippies durch den Punk ist in diesem Album schon angelegt.

Lou Reed erzählt die ärgsten Geschichten aus dem Untergrund von New York - und zwar ohne seine Charaktere zur Schau zu stellen oder sie zu glorifizieren, sondern spricht vom Leben in den Straßen - und ist damit Autoren wie dem drogensüchtigen Situationisten Alexander Trocchi näher als irgendeinem Rock-Lyricisten seiner Zeit.
Lou singt über das Drogendealen ("Waiting for my man"), die Prostitution ("There She Goes Again"), seine Heroinsucht ("Heroin": "Heroin, be the death of me / Heroin, it's my wife and it's my life"..."And I feel just like Jesus' son") oder S/M ("Venus In Furs") und hat die Band, die seine Themen in angemessen verstörender Weise auf die Bühne bringt.

Ob das stoische Drumming von Mo Tucker oder der avangardistische Einsatz der Viola durch John Cale, ob Lous eigene, fast mehr gesprochene als gesungene Vocals oder Nicos tieftönende deutsche Stimme. Keine Platte klang jemals zuvor auch nur annähernd wie "The Velvet Underground & Nico". Nimm noch das Artwork von Andy Warhol dazu, die mythenumrankten Liveauftritte, die völlige Erfolgslosigkeit im Moment des Erscheinens und das Songwriting, das hinter all diesem Lärm und Krach ein minimalistisches Pop-Nugget nach dem nächsten versteckt und die Frage nach dem einflussreichsten Album der Geschichte ist beantwortet, bevor wir überhaupt darauf eingehen müssen, dass eine handvoll Genres nicht mal existieren würden ohne "The Velvet Underground & Nico": von Dream-Pop über Drone-Rock, von Indie (die Verzerrung) über Kraut-Rock (die Motorik) bis - natürlich - Punk (die Kompromisslosigkeit) kann man so vieles auf diesen Moment in 1967 zurückführen.

Trotz nur 30.000 verkaufter Platten bis in die Mitt70er und einer besten Hitparadenplatzierung von Rang 182 (!) in den Billboard-Charts ist Brian Enos Bonmot deshalb mehr als nur ein smarter Satz, sondern fängt die Wichtigkeit von "Velvet Underground & Nico" treffend ein: "everyone who bought one of those 30,000 copies started a band!".

Ich habe zwar nie eine Band gegründet, aber seit ich mit 17 erstmals in Kontakt mit dieser Platte kam, ist sie nicht nur über die Jahre stetig besser geworden, sondern hat dank ihrer Vielseitigkeit auch mit jedem Jahrzehnt anders zu mir gesprochen:
Es steckt eine ganze Welt, eine dunkle Welt, in dieser einen Scheibe Vinyl.


2. Songs Of Leonard Cohen von Leonard Cohen

33 Jahre war Leonard Cohen bereits alt, als er sein Debütalbum "Songs Of Leonard Cohen" veröffentlichte. Während Dylan 1967 nach einigen Exkursionen bereits wieder beim klassischen Folk angekommen war, startete Cohen also erst mit diesem Album voller reduzierter Folk-Songs, mit denen er kaum weniger als Dylan für die kommenden Jahrzehnte definierte, wie "Singer/Songwriter"-Musik zu klingen hat.

Cohen singt zwar keine direkten Protestsongs wie Dylan zu Beginn seiner Karriere, aber unpolitisch ist er keineswegs wie "Stories of the Street" oder "Master Song" zeigen. Cohen führt aber darüber hinaus eine poetische Initimtät in die Folkmusik ein, die sich in späteren Jahren noch deutlicher zeigen wird. Der bärtige Indie-Singer/Songwriter der Nuller Jahre hätte kein Dach über dem Kopf, ohne das Haus, das Cohen mit "Songs Of..." gebaut hat.

Mit "Suzanne", "Sisters of Mercy", "So Long, Marianne", "Hey, That's No Way to Say Goodbye" und meinem heimlichen Liebling "One of Us Cannot Be Wrong" ist "Songs Of Leonard Cohen" randvoll mit unzerstörbaren, ewigen Liedern. Cohens immer klare, aber nie simple Lyrics beeindrucken durch und durch.


3. Something Else By The Kinks von The Kinks

"Something Else" markiert einen entscheidenden Punkt in der Karriere der Kinks, die sich davon emanzipierten, eine Singles-Band zu sein und ihr erstes wirklich durch und durch überzeugendes 'Album-Album' veröffentlichten. Dass sie weiterhin eine hervorragende Singles-Band blieben (vielleicht sogar die beste der 60er überhaupt) zeigen "Mister Pleasant", "Autumn Almanac" und "Susannah's Still Alive", die allesamt nicht einmal auf dieses Album genommen wurden sowie natürlich die beiden von "Something Else" ausgekoppelten Songs: "Death Of A Clown" - einer der wenigen Dave-Davies-Songs - und "Waterloo Sunset", das krönende Statement von Ray Davies' großer Songwriting Karriere.

Aber gerade bei "Something Else" lohnt der Blick an den Singles vorbei: so ist "Harry Rag" eine typische Kinks'sche Charakterstudie, auf der 25 Jahre später Damon Albarn Blurs Brit-Pop-Karriere gründen würde (und übrigens Pate als Punkname für den Sänger der deutschen Post-Punk-Band S.Y.P.H.), dagegen führt aber "Situation Vacant" einen überraschenden Dylan-Highway61-Blues in den Kinks-Kosmos ein und "Tin Soldier Man" verheiratet das 'Knees-Up' der Kinks-Knaller mit Baroque-Pop, als würden Love von einer Marching Band begleitet.

Völlig verrückt, dass dieses beste aller Kinks-Alben den kommerziellen Niedergang der Band einleitete. Während sie in der ersten Hälfte der 60er auf Augenhöhe mit den Beatles und den Stones in den Charts spielte, war "Something Else" ein Flop. Gerade mal #35 im Heimatland und sogar nur #153 in den USA machen die 1967er Platte zur unerfolgreichsten Veröffentlichung der Kinks-Geschichte bis dahin.


4. Younger Than Yesterday von The Byrds

In vielerlei Hinsicht ein großer Schritt nach vorne für die Byrds, die sich hier dank düster groovigem Rock ("So You Want To Be A Rock 'N' Roll Star") und fernöstlicher Instrumentierung ("Mind Gardens") vom Dylan-Folk-Rock emanzipieren.
Das gesagt, der alles überragende Track auf "Younger Than Yesterday" ist aber auch diesmal wieder ein Cover von Onkel Bob: "My Back Pages", das wie schon "Mr Tambourine Man" erneut aus einer guten Dylan-Vorlage einen herausragenden Byrds-Song macht, weil sie daran erinnern, welches Melodiewunder Dylan sein kann, was man bei seinem eigenen Vortrag manchmal durchaus vergisst...

Mit dem von Bassist Chris Hillman geschriebenem "Have You Seen Her Face" ist auch gleich noch ein zweiter prototypischer Byrds-Song enthalten und als Kontrapunkt zu den gen Himmel strebenden Harmonien aus eben "...Face" und "My Back Pages" bringt David Crosby den Downer schlechthin ein: "Everybody's been burned before" ("...Everybody knows the pain"), was sich im Übrigen die Charlatans gut ein Vierteljahrhundert später als Refrain zu ihrem Madchester-Über-Klassiker "The only one I know" ausgeliehen haben.


5. Forever Changes von Love

Als ich damals in meinen frühen Zwanzigern "Forever Changes" von Love gekauft hatte, weil es ein ständiges Referenzalbum in allen möglichen Musikzeitschriften war, konnte ich nicht ganz die Begeisterung verstehen und hatte immer mehr Bezug zur früheren Garage-Rock Zeit der Band um Arthur Lee gefunden. Beim Wiederhören 20 Jahre später erweist sich "Forever Changes" aber als ein hervorragend gealtertes Album, das zurecht als Gründungspfeiler dieser seltsamen Musikrichtung Baroque Pop gilt. Zwar gibt es sicher einige Hits wie "Alone Again Or" und "A House Is Not A Motel", aber die Stärke von "Forever Changes" liegt vor allem im ganzheitlichen Soundentwurf und den differenzierten Arrangements.


Songs des Jahres 1966

Version von Christian_alternakid :: 20.05.2021

1. Paint It Black von The Rolling Stones

Ein Kandidat für "überspielt", aber dennoch mein Song des Jahres 1966. Im Gegensatz zu "Satisfaction", dessen Kraft aus meiner Sicht über die Jahre doch merklich geschwunden ist, ist "Paint It Black" auch heute noch ein wilder, düsterer Song, der in meinen frühen Teens zu meinen allerersten Lieblingsliedern überhaupt gehörte (die beiden anderen: "It's A Sin" der Pet Shop Boys" und "Love Will Tear Us Apart" von Joy Division). Eine Nummer 1 Single auf beiden Seiten des Atlantiks (und Nummer 2 in Deutschland) ist "Paint It Black" sicher bis heute einer der zentralen Rolling Stones-Songs aus ihrer großen Ära und wurde dementsprechend häufig auch in anderen Medien eingesetzt, interessanterweise gerne um den Vietnam-Krieg zu vertonen. Sowohl in Kubricks "Full Metal Jacket" als auch in der Fernsehserie "NAM" (Original: "Tour Of Duty") spielt "Paint It Black" eine wichtige Rolle, was wohl auch nur noch mal die Düsternis unterstreicht, die dem Song seine Kraft gibt. Bei Veröffentlichung ist "Paint It Black" interessanterweise auf gar kein so begeistertes Kritiker-Echo gestoßen und wurde seines Sitar-Einsatzes wegen als Beatles-Copycat verschrieen, was Brian Jones mit "What utter rubbish" kommentierte. Aus meiner Sicht zurecht, ist "Paint It Black" doch über die Jahrzehnte betrachtet das wohl sogar einflussreichere Stück als alle Beatles-Sitar-Songs, nimmt es mit seiner düster-drogigen Stimmung doch wichtige Elemente des Psych-Rock vorweg und klingt erheblich organisch notwendiger für den Sound des Songs als die Beatles'schen Sitar-Versuche, die man heute wohl als cultural appropriation schmähen würde, da sie wenig mehr zum Song beitragen als ihn "orientalisch zu flavouren".

Weitere Rolling Stones - Songs aus 1966, die ebenfalls erwähnt gehören, aber der "1 Song pro Artist"-Regel zum Opfer fielen: vor allem "Mother's Little Helper" und "Under My Thumb"
Ein Kandidat für "überspielt", aber dennoch mein Song des Jahres 1966. Im Gegensatz zu "Satisfaction", dessen Kraft aus meiner Sicht über die Jahre doch merklich geschwunden ist, ist "Paint It Black" auch heute noch ein wilder, düsterer Song, der in meinen frühen Teens zu meinen allerersten Lieblingsliedern überhaupt gehörte (die beiden anderen: "It's A Sin" der Pet Shop Boys" und "Love Will Tear Us Apart" von Joy Division).

Eine Nummer 1 Single auf beiden Seiten des Atlantiks (und Nummer 2 in Deutschland) ist "Paint It Black" sicher bis heute einer der zentralen Rolling Stones-Songs aus ihrer großen Ära und wurde dementsprechend häufig auch in anderen Medien eingesetzt. Interessanterweise gerne um den Vietnam-Krieg zu vertonen: sowohl in Kubricks "Full Metal Jacket" als auch in der Fernsehserie "NAM" (Original: "Tour Of Duty") spielt "Paint It Black" eine wichtige Rolle, was noch mal die Düsternis unterstreicht, die dem Song seine Kraft gibt.

Bei Veröffentlichung ist "Paint It Black" interessanterweise auf gar kein so begeistertes Kritiker-Echo gestoßen und wurde wegen seines Sitar-Einsatzes als Beatles-Copycat verschrieen, was Brian Jones mit "What utter rubbish" kommentierte. Ich bin hier natürlich auf Seiten von Brian Jones, ist "Paint It Black" doch über die Jahrzehnte betrachtet einflussreicher als alle Beatles-Sitar-Songs zusammen, nimmt es mit seiner düster-drogigen Stimmung doch wichtige Elemente des Psych-Rock vorweg und klingt sein Sitar-Einsatz erheblich organisch notwendiger für den Sound des Songs als die Beatles'schen Versuche, die man heute wohl als cultural appropriation schmähen würde, da sie wenig mehr zum Song beitragen als ihn "orientalisch zu flavouren".

Weitere Rolling Stones - Songs aus 1966, die ebenfalls erwähnt gehören, aber der "1 Song pro Artist"-Regel zum Opfer fielen: vor allem "Mother's Little Helper" und "Under My Thumb".


2. Sloop John B von The Beach Boys

"Sloop John B" war die Leadsingle von "Pet Sounds", des berühmtesten aller Beach-Boys-Alben und ist neben "Wouldn't It Be Nice" auch ohne Zweifel sein großer Höhepunkt (gut, "God Only Knows": auch spitze). Während "Wouldn't It Be Nice" eher kompakt und spector-esque ist, hat "Sloop John B" die "Mini Oper" - Qualitäten, die Brian Wilson zu dieser Zeit dank Songs wie "Good Vibrations" (übrigens im gleichen Jahr als Stand-Alone-Single veröffentlicht) zugeschrieben wurden.

Der US #2- und UK #3-Hit ist ein verblüffend komplexes Neuarrangement eines Folksongs aus den Bahamas und übrigens auch ein weiterer Beweis für die Sangesqualitäten der britischen Fußball-Tribünen: als ich vor gut einem Jahrzehnt FC Blackpool gegen FC Arsenal im Londoner Stadion gesehen hatte, stand ich direkt neben dem Auswärts-Fanblock der Blackpool Supporter, die hier im zweiten Spiel ihrer allerersten Premier-League-Saison gleich eine 0:6-Klatsche von Arsenal kassierten - was aber die Blackpool-Fans nicht davon abhielt, über die zweiten 45 Minuten hinweg den Refrain von "Sloop John B" zu singen und dabei trotz 0:6-Niederlage den "worst trip" in den "best trip" zu verädern: "I don't want to go home / This is the best trip I've ever been on"...


3. I'm Not Like Everybody Else von The Kinks

"I'm Not Like Everybody Else" war nur die B-Seite zu "Sunny Afternoon", was wohl daran liegt, dass er weniger wie trademark-Kinks klingt als die A-Seite. Ausnahmsweise übernimmt der jüngere Bruder Dave die Lead Vocals statt Ray Davies (der den Song aber geschrieben hat, ursprünglich übrigens für die Kollegen von den Animals!). Wie der Titel schon verrät, ist "I'm Not Like Everybody Else" ein großes Statement der Non-Konformität und für Individualität.


4. Friday On My Mind von The Easybeats

Der beste "Hoch die Hände, Wochenende!"-Song ever! Die australischen Garagenrocker der Easybeats schrieben diesen Hass-Song über die Arbeitswoche und Hymne auf die freien Tage: "Do the five day grind once more / I know of nothin' else that bugs me more / than workin' for the rich man" und kletterten damit bis auf #6 in den britischen Single-Charts (und #18 in den USA). Zurecht, dass die GEMA von Down Under "Friday On My Mind" Anfang der 2000er zum besten australischen Song aller Zeiten kürte.


5. Sunday Morning von The Velvet Underground Nico

Velvet Underground ist dank seines Debütalbums natürlich untrennbar mit dem Jahr 1967 verbunden, aber 1966 veröffentlichten die Velvets bereits zwei erste Single: "All Tomorrow's Parties" (b/w "I'll Be Your Mirror") und "Sunday Morning" (b/w "Femme Fatale").

Während die anderen drei Songs dieser beiden 7-Inches den dronig-drogigen Sound der Velvet Underground begründeten, war "Sunday Morning" als "Hit" geplant, der aber natürlich nicht eintrat, waren die Velvets doch legendär unerfolgreich zu ihren Lebzeiten. "Sunday Morning" wurde von Lou Reed ursprünglich auch als Nico-Song geschrieben, dann aber kurzfristig doch von Lou selbst aufgenommen und kann als weiterer Genre-Erfindungs-Song gelten, ist doch das ganze Dream-Pop-Movement ohne "Sunday Morning" nicht denkbar.


Filme des Jahres 1966

Version von Christian_alternakid :: 01.05.2021

1. Blow Up

In vielerlei Sicht ein Meilenstein der Filmgeschichte. Michelangelo Antonioni fängt hier (als Italiener!) den Spirit der Swinging Sixties besser ein als irgendjemand sonst, lässt die Yardbirds in einer Szene auftreten (weil The Who zu teuer waren!) und verknüpft ein existentialistisches Drama mit einem Hitchcock'schen Krimi-Plot, das genauso fesselt wie verunsichert.
*Der* 60ies Film überhaupt, ein Film gewordenes Pop-Art-Meisterwerk des Existentialismus!


2. Der Mann, der zweimal lebte

Sehr guter, sehr weirder Paranoia-Thriller von John Frankenheimer, der bereits einige Jahre zuvor das Referenzwerk in diesem Genre, „The Manchurian Candidate“, gedreht hatte, was aber von "Der Mann, der zweimal lebte" noch überragt wird.

Sowohl die Optik (Fischaugenkamera!) als auch die rätselhafte Geschichte sind deutlich verstörender und bei der mittig stattfindenden dyonisischen Orgien-Sequenz kann man Spuren der gerade beginnenden Counter Culture herauslesen und eine Vorwegnahme der kultischen „Wicker Man“ – Elemente sehen. Drumherum zeigt Frankenheimer einen kühlen, rätselhaften Paranoia-Film über eine mögliche Geheimgesellschaft und stellt ständig die Frage nach Identitäten. Die faszinierende Kameraarbeit arbeitet stark mit Weitwinkel-Objektiven, die eine halluzinatorische Wirkung erzeugen.

Verblüffend, dass solche Filme in den Mitt60ern mit großen Stars (Rock Hudson!) und etablierten Regisseuren möglich waren! Wer Paranoia-Thriller mag, muss „Seconds“ schauen.

"Seconds" hat übrigens eine der besten Film Trivia ever:
"Seconds became known for its connection to the Beach Boys' Brian Wilson. The story, which originated in the October 1967 magazine article "Goodbye Surfing, Hello God!", goes that when he arrived late to a theater showing of Seconds, he appeared to be greeted with the onscreen dialogue, "Come in, Mr. Wilson." He was convinced for some time that rival producer Phil Spector (one of the film's investors) was taunting him through the movie, and that it was written about his recent traumatic experiences and intellectual pursuits, going so far as to note that "even the beach was in it, a whole thing about the beach." He later cancelled the Beach Boys' forthcoming album Smile, and the film reportedly frightened him so much that he did not visit another movie theater until 1982's E.T. the Extra-Terrestrial."


3. Der junge Törless

Für mich eine der besten Literaturverfilmungen der Geschichte: Völker Schlöndorff nimmt Robert Musil "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" und setzt ihn im gegenkulturellen Gestus der 60er um, so dass Musils Buch genau 60 Jahre nach Erscheinen eine fast unwirkliche Modernität annimmt. "Törless" ist ein Aufschreien gegen Autorität, ein lautes Ja zum Ich und zum Anderssein. Kein Jahrzehnt als die 60er hätten sich besser für eine Verfilmung geeignet.


4. Jimmy Orpheus

Der erste (halbe) Spielfilm von Roland Klick erzählt von einem Wochenende eines proletarischen Drifters im Hamburg von 1966. Wunderbare schwarzweiß Bilder der Reeperbahn und ihrer Absteigen, ein sehr charismatischer, tobibamborschkehafter Klaus Schichan in der Hauptrolle und ein toller Soundtrack. Roland Klick ist wie der frühe Godard auf den Spuren des amerikanischen Genrekinos, mit nouvellevegue'schen Spielereien, aber ohne Verkopftheit: Es passiert nicht viel und doch will Jimmy Orpheus alles, und zwar jetzt. Und das ohne Grund.

This is Jimmy Orpheus / he's got no cause to run
Working just for whiskey / living just for fun
Got no message for the world
He doesn't care for idle talk


5. Masculin - Feminin oder: Die Kinder von Coca Cola

Würde man Godards Karriereverlauf - vom Ikonoklasten zum berühmtesten Regisseur der Welt hin zum Radikalen, zum Sichselbstverschwinder - nicht kennen, man könnte "Masculin, Feminin" für das wilde Erstlingswerk eines später Großen halten. Aber das Gegenteil ist der Fall, "Masculin, Feminin" markiert mehr das Ende der großen Godard-Phase, in der er das Kino neu erfand, aber noch innerhalb seiner Strukturen blieb. In "Masculin, Feminin" dagegen zeichnet sich schon der Weg ab, den Godard nun gehen würde - kompromissloses Kino, mehr Agitprop als Arthouse wie in "Week-End" bis er in seinen Groupe Dziga Vertov - Werken als Auteur hinter dem Willen zur Revolution verschwand.

"Masculin, Feminin" hat vielleicht auch deshalb den Effekt, mehr im Nachhinein zu wirken als wirklich im Anschauen Vergnügen zu bereiten, zu zerrissen und abstrakt ist Godards Geschichte in 15 Akten über einen jungen Mann, eine junge Frau und ihre Clique. Chantal Goya spielt die typische Anna Karina - Rolle mit größerer Naivität und Jean-Pierre Leaud gibt seinem Paul ("un homme instable") die nötige Hybris mit.

Es bleiben mehr einzelne Sätze ("We control our thoughts which mean nothing, and not our emotions which mean everything.") und verschiedene Szenen im Gedächtnis als ein ganzer Film. Auch wird mir nicht wirklich klar, worauf Godard abzielt, außer eine Art Meta-Film über die Nouvelle Vague, seine Karriere und das Kino zu machen:

"We' went to the movies often. The screen would light up, and we'd feel a thrill. But Madelrine and I were usually disappointed. But Madeleine and I were usually disappointed. The images were dated and jumpy. Marilyn Monroe had aged badly. We felt sad. It wasn't the movie of our dreams. It wasn't the total film we carried inside ourselves. That film we would have liked to make, or more secretly, no doubt, the film we wanted to live."


Favourite Fun Fact:
The film was shot in Sweden. Ingmar Bergman, not being a fan of Jean-Luc Godard, found out about the film, went to go and see it and called it "a classic case of Godard: mind-numbingly boring".


Alben des Jahres 1966

Version von Christian_alternakid :: 01.05.2021

1. Blonde On Blonde von Bob Dylan

Three in a row: in nur 18 Monaten veröffentlichte Bob Dylan "Bringing It All Back Home", "Highway 61 Revisited" und "Blonde On Blonde", was auch noch ein Doppelalbum war - unerhört!
In der kanonischen Geschichtsschreibung steht "Blonde On Blonde" wohl sogar noch über seinen beiden Vorgänger, aber so weit würde ich nicht gehen, da auf "Blonde On Blonde" mit dem Blueser "Pleading My Time" dann doch sogar mal ein schwächerer Song auf einem Dylan-Album zu finden ist. Aber dann, meine Freunde: "Visions Of Joanna", "One Of Us Must Know", "I Want You" und "Stuck Inside Of Mobile With The Memphis Blues Again" - die 60er haben kaum eine bessere Songfolge auf irgendeinem Album vorgelegt als Dylan hier auf der ersten Hälfte von "Blonde On Blonde". Sein Mammutwerk beschließt Bob dann mit dem elfeinhalbminütigen "Sad Eyed Lady Of The Lowlands". Wow.


2. Black Monk Time von The Monks

Amerikanische GIs, die in Gelnhausen, West-Deutschland, eine Garage-Band gründen, sich wie katholische Mönche - Tonsur inkludiert - kleiden, einen Galgenknoten um den Hals binden und ihr einziges Album mit dem kompromisslos-durchgeknallten Anti-Vietnamkriegs-Song "Monk Time" beginnen? Was zur Hölle war das?

Das war eine der spannendsten Gruppen der nun wirklich nicht an spannenden Gruppen armen 60er Jahre. Selbst die normalerweise nüchtern formulierende Wikipedia schreibt gleich im ersten Absatz treffend: "The band's unconventional blend of shrill vocals, confrontational lyrics, feedback, and guitarist David Day's six-string banjo baffled audiences, but music historians have since identified the Monks as a pioneering force in avant-garde music. The band's lyrics often voiced objection to the Vietnam War and the dehumanized state of society, while prefiguring the harsh and blunt commentary of the punk rock movement of the 1970s and 1980s".

Insbesondere "I Hate You", eine Hymne der Misanthropie, und Albumopener "Monk Time" sind auch 55 Jahre später noch Knaller, die für mich zu den allergrößten Songs der ganzen Garage-Rock-Ära gehören.


3. Love von Love

"Love encompasses a range of strong and positive emotional and mental states, from the most sublime virtue or good habit, the deepest interpersonal affection, to the simplest pleasure" schreibt Wikipedia und hat sicher Recht, auch wenn ich für die Band gleichen Namens doch noch weiterklicken musste. Ein Jahr bevor Love (die Band) mit "Forever Changes" das sublime Referenzwerk für Baroque-Pop veröffentlichte, erschien 1966 ihr Debüt, das noch mehr auf die "simplest pleasures" setzte und klar von der Garagenrock-Welle beeinflusst war. Am stärksten natürlich im Opener "My Little Red Book" mit seiner kickstartenden Drum-Bass-Kombination, die heute noch jede Tanzfläche füllen sollte. Dennoch sind Love auch 1966 schon anders als ihre Kollegen, haben neben allem Krächzen und Schreien auch mehr Sehnen, mehr Fühlen zu bieten. Ein unterschätztes Album.


4. Them Again von Them

So gut, dass ich es mir im Rahmen dieses Projekts sofort als Vinyl-Platte nachkaufen musste. Eine beeindruckende Kombination aus Amerika-R&B und Insel-Beat, aus Van Morrissons Soul-Stimme und Mod-Instrumentierung. Zwar sind etliche Songs nicht selbst geschrieben und schrecken Them auch nicht vor der Neuvertonung von Gassenhauern wie Screamin' Jay Hawkins' "I Put A Spell On You" oder Ray Charles' "I Got A Woman" zurück, nehmen dafür aber auch die vielleicht beste Dylan-Cover-Version jenseits der Dylan-Cover-Version-Spezialisten der Byrds auf: "It's All Over Now, Baby Blue". Mit am stärksten sind die Original-Kompositionen des Produzenten Tommy Scott, die Them für "... Again" aufnahmen: "Call My Name" und "I Can Only Give You Everything".


5. Pet Sounds von The Beach Boys

Auf der Haben-Seite "Wouldn't It Be Nice", "Sloop John B" und "God Only Knows", andererseits aber auch viele Songs, die wunderbar arrangiert sein mögen und in dieser Hinsicht für 1966 einen unerreichbaren Standard setzten, die mich aber einfach kalt lassen. Deshalb ist "Pet Sounds" zwar für mich besser als "Revolver" der Beatles oder "Aftermath" der Stones, steht aber auf der anderen Seite trotz seines Rufs als 'bestes Album aller Zeiten' für mich in 1966 nicht dort, wo Dylan oder die Monks thronen.


Songs des Jahres 1965

Version von Christian_alternakid :: 27.02.2021

1. Have Love Will Travel von The Sonics

Gibt es einen größeren Garage-Rock-Song*?
Und dabei ist "Have Love Will Travel" ja sogar nur ein Cover eines 1959er Songs von Richard Berry. Aber wie die Sonics mit den verzerrtesten Gitarren von 1965 dem Berry-Original jede Doo-Wop-igkeit austreiben und den Song in völliger Übersteuerung in die Welt brüllen, das hat soviel Energie wie 11 Jahre später Johnny Rotten bei "God Save The Queen.
Diese ersten sieben Sekunden, die böse groovende Gitarrenfigur und *dieser* Schrei. Besser kann ein Song nicht beginnen.


*Ok ich lass mit mir reden, "Strychnine" der Sonics (ebenfalls '65) gehört auch in den Olymp.


2. Subterranean Homesick Blues von Bob Dylan

Da Bob Dylan 1965 zwei Alben veröffentlichte, weiche ich meine "1 Song pro Künster"-Regel zugunsten "einen Song pro Album" auf - und selbst hier ist es schwer, sich für den besten Song von "Bringing It All Back Home" zu entscheiden, sind doch mindestens "It's Allright Ma, I'm Only Bleeding" und "It's All Over Now Baby Blue" Top-Ten-tauglich für dieses Jahr. "Subterranean Homesick Blues" erhält letztlich auch wegen seiner historischen Bedeutung den Zuschlag, ist er doch der entscheidende Wendepunkt zu "Dylan Goes Electric". Nachdem alle seine vier vorherigen Alben nur mit akustischer Gitarre gespielt wurden, eröffnete "Subterranean Homesick Blues" mit diesem zweineinhalbminütigen Garage-Rock-Song, der Lou Reeds Unterwelt-Texte um zwei Jahre vorwegnahm. Eine der besten Zeilen eines Songs und Albums überhaupt: "Johnny's in the basement / Mixing up the medicine / I'm on the pavement / Thinking about the government".


3. Leader Of The Pack von The Shangri-Las

„It's the same old story. Boy finds girl, boy loses girl, girl finds boy, boy forgets girl, boy remembers girl, girls dies in a tragic blimp accident over the Orange Bowl on New Year's Day“, lautet das Frank Drebin Zitat aus dem Film „Nackte Kanone“ und praktisch die gleiche Geschichte erzählt auch „Leader Of The Pack“ von den Shangri-Las, nur dass der tragische Unfall selbstredend ein Motorunfall ist.

Die Shangri-La’s sind neben den Ronettes natürlich die größte Girlgroup aller Zeiten und „Leader Of The Pack“ erweitert noch einmal die Grenzen dieses Genres in einem für einen kurzen Popsong untypischen Aufbau, der filmische Soundeffekte, abrupte Tempowechsel - bis zum Stillstand - und eine ganze Lebens- und Liebesgeschichte in diese zwei Minuten 48 Sekunden packt.

(P.S.: Als Single kletterte „Leader Of The Pack“ bereits Ende 1964 bis auf Platz 1 der US-Charts, das gleichnamige Debütalbum der Girl-Group erschien aber erst 1965)


4. Sinnerman von Nina Simone

"Inland Empire". Nach drei Stunden von David Lynchs Weirdo-Opus (ja, selbst für David Lynch - Verhältnisse ist "Inland Empire" eine eigene Liga der Weirdness) ist man erschöpft und erledigt, doch dann beginnt eine Kamerafahrt, wildes Tanzen und Nina Simones Zehn-Minuten-Version von "Sinnerman". Eine der größten Schlußszenen der jüngeren Filmgeschichte.


5. Mr. Tambourine Man von The Byrds

Die Geburt eines ganzen Genres: als The Byrds 1965 den gerade erschienen Bob-Dylan-Song coverten und Dylans knarzig-knödeligen Singer/Songwriter-Ansatz mit himmlischen Harmonien und der 12-Saiten-Rickenbacker-Gitarre verheirateten, trat Folk-Rock auf den Plan und ist dieser Sound bis heute eine der Grundfesten des Indiepops der Jingle-Jangle-Prägung.

Zu diesem Cover mussten The Byrds übrigens von ihrem Manager zunächst überredet werden, aber spätestens Dylans Begeisterung über die Byrds-Version - „Wow, you can dance to that!" - machte dann auch McGuinn, Clark und Crosby klar, welches Werk sie hier geschaffen hatten.


Alben des Jahres 1965

Version von Christian_alternakid :: 20.02.2021

1. Highway 61 Revisited von Bob Dylan

1965 gehört Bob Dylan. Allein dass in meiner Liste gleich fünf Ewigkeitssongs von Dylan aus diesem Jahr stehen (verglichen mit 3 der Beatles und 2 der Stones beispielsweise) und ich hier noch nicht einmal "Like A Rolling Stone" mit aufgenommen habe. Dass Dylan gleich zwei Alben innerhalb von fünf Monaten veröffentlichte, die jede für sich genommen Platte des Jahres in so gut wie jedem Jahr seit der Erfindung der Gitarre sein könnten. Und dass darüber hinaus auch noch sonst überall in '65 seine Spuren zu hören sind - von den offiziellen Coversongs (Mr Tambourine der Byrds) zu den inoffziellen (A Public Execution von Mouse & The Trapps), von den nicht zu überhörenden Einflüssen ins Songwriting der Beatles (You've Got To Hide Your Love Away) bis Sonny Bono (Laugh At Me).
1965 war Dylan, Dylan war 1965.


2. Bringing It All Back Home von Bob Dylan

"Bringing It All Back Home" steht meiner Nummer 1 "Highway 61 Revisited" kaum nach, in der Frage nach den größeren Einzelsongs ist "Bringing..." vielleicht sogar die *noch* bemerkenswertere Platte - oder wer mag gegen "Subterranean Homesick Blues", "It's Allright Ma (I'm Only Bleeding)" und "It's All Over Now, Baby Blue" anreden? "Highway 61 Revisited" erreicht dennoch für mich den Album-des-Jahres-Platz um eine wirre Lockenlänge eher, da auf "Highway" kein einziger durchschnittlicher Song ist, ich bei "Bringing It All Back Home" aber vielleicht auf den einen oder anderen Track in der Mitte des Albums auch verzichten könnte (was aber Kritik auf sehr hohem Niveau ist).


3. Here Are The Sonics!!! von The Sonics

Die Definition von Garage-Rock und ein nicht unerheblicher Wegbereiter für die spätere Punkexplosion.
Ein Album randvoll mit Hits, Gekreische, Gitarrengekrache, Klaviergehaue und hatte ich schon Hits erwähnt? Mit "Strychnine", "Have Love Wil Travel" und "Psycho" sind drei der größten Garagerock-, ach was: 60ies-Songs!, überhaupt enthalten und dabei habe ich hier noch nicht mal "The Witch", "Money" oder "Do You Love Me" erwähnt.
Dass sich Boss Hoss nach "Boss Hoss" von diesem Sonics-Album benannt haben, gut, dafür kann man die alten Garagenrockhunde ja nicht verhaften


Filme des Jahres 1965

Version von Christian_alternakid :: 16.02.2021

1. Pierrot le fou

"Pierrot Le Fou" (aka "11 Uhr nachts") ist nach "Bande à part" wohl mein liebster Film von Jean-Luc Godard.
Nicht mit der wilden Naivität der Außenseiterbande, aber dafür mit dem Beweis, dass Kunstkino (und verdammt noch mal, wieviele Einstellungen in "Pierrot Le Fou" schreien Kunstkino und wurden in den Folgejahrzehnten kopiert!) auch flott und unterhaltsam, durchgeknallt und liebenswert, spannend und mitreissend sein kann.
Und was für ein Farbenrausch!
Und Anna Karina!
Oh, Anna Karina.

Wie sagt Jean-Paul Belmondos Ferdinand doch so treffend in einer Art Selbstbeschreibung des Films:
"Tender and cruel... real and surreal... shocking and mocking... nocturnal and diurnal.... usual and unusual... handsome as can be."


2. Die 27. Etage

Neben dem etwas surrealeren "Der Mann, der zweimal lebte" von Frankenheimer ist Edwards Dmytryks "Mirage" (aka "Die 27. Etage") einer meiner liebsten Paranoia-Filme der Mitt-60er. Dmytryk spielt hier in der Hitchcock-Liga: durchgehend spannend und mysteriös.

Das einzige, was - wie fast immer bei Filmen prä68 - stört, ist die Frauenfigur, die aus heutiger Sicht einfach nicht mehr schlüssig wirkt. Ansonsten ist es von bemerkenswerter Konsequenz, wie Dmytryk uns mit dem Protagonisten in diese völlige Unsicherheit wirft und dem Zuschauer eben gar keine Zusatzinfos liefert, sondern miträtseln lässt, warum alles gerade überhaupt passiert.


3. Ekel

Polanskis deep dive in die beängstigenden Dinge, die innerhalb des eigenen Kopfs vor sich gehen können. Ein Horrorfilm, der umso verstörender ist, weil es nicht die Außenwelt ist, die das Grauen bringt, sondern es sich dort in Rissen und Unebenheiten nur manifestiert: "Repulsion's depiction of a young woman's dissolution into madness is one of the most harrowing mental descents ever depicted onscreen" (Marjorie Baumgarten). Wie später "Rosemary's Baby" einer der Urtexte des modernen Horror.


4. Mord im Fahrpreis inbegriffen

Costa Gavras Debütfilm von 1965 heißt: „Mord im Fahrpreis inbegriffen“. Der französische Öffentlichepersonennahverkehr war also schon in den 60ern mit All Inclusive Angeboten unterwegs, als die deutsche Bahn von Free WiFi noch nicht mal zu träumen wagte. Typisch! Danke Merkel!

Jedenfalls, im Schlafwagen fahren sechs Passagiere in Marseille los, doch in Paris kommen nur fünf davon lebend an. Was nach einer klassischen Hitchcock meets Agatha Christie – Ausgangslage riecht, wird bei Costa Gavras zu einem flott inszenierten, durchaus etwas Nouvelle Vague beeinflussten Unterhaltungsfilm, in dem so viel geredet wird, als wär Robert Altman der Dialogcoach gewesen.
Trotzdem ist „Mord im Fahrpreis inbegriffen“ angenehm frisch, erstaunlich schnell und beeindruckend besetzt (Yves Montand, Simone Signoret und ein fantastisch schwitziger Michel Piccoli). Wenn mir jemand das für mich äußerst random erscheinende Ende erklären könnte, wäre ich dennoch sehr verbunden.


5. James Bond 007 - Feuerball

Einer der großen James-Bond-Filme aus der klassischen Sean-Connery-Ära. Gemeinsam mit "Goldfinger" (1964) begründet "Feuerball" viele der mythischen Elemente, die die James-Bond-Reihe von den Agentenfilmen seiner Zeit so abhob. Die Megalomanie ist dem Bösewicht Emilio Largo genauso eingeschrieben wie der Produktion des Films und Sean Connery definiert die Rolle des coolen Actionhelden in "Feuerball" für alle Zeit.


Fresh Blood Awards - Gewinner des Publikumspreises des Fantasy Film Fests

Version von Christian_alternakid :: 01.10.2019

2006
7.2
7,2

Brick
2005
2007
7.0
7,7

Ex Drummer
2007
2008
7.2
8,0

JCVD
2008
2009
7.9
7,0

District 9
2009
2010
7.3
6,3

Four Lions
2010

Filme des Jahres 2009

Version von Christian_alternakid :: 18.06.2019

1.
8.4
7,4

Inglourious Basterds
2009
2.
7.3
6,8

Enter the Void
2009
3.
7.2
8,5

Dogtooth
2009
4.
6.3
9,0

Ya
2009
5.
6.5
7,8

Antichrist
2009

Filme des Jahres 1972

Version von Christian_alternakid :: 05.05.2019

1.
9.2
9,0

Der Pate
1972
2.
7.2
8,0

Rocker
1972
3.
7.0
8,0

Un Flic
1972
4.
6.7
8,0

Blutiger Freitag
1972
5.
5.9
5,5

Last House On The Left
1972

Filme des Jahres 1973

Version von Christian_alternakid :: 02.05.2019

1.
8.3
9,0

Der Clou
1973
2.
7.9
8,0

The Holy Mountain
1973
3.
7.5
7,0

The Wicker Man
1973
5.
7.7
7,0

Welt am Draht
1973

Filme des Jahres 1974

Version von Christian_alternakid :: 10.03.2019

Filme des Jahres 1983 / CI

Version von Christian_alternakid :: 10.03.2019

Filme des Jahres 2008

Version von Christian_alternakid :: 07.03.2019

Filme des Jahres 1975

Version von Christian_alternakid :: 22.02.2019

Filme des Jahres 1997

Version von Christian_alternakid :: 22.02.2019

1.
7.6
8,5

Lost Highway
1997
2.
7.6
7,7

Das fünfte Element
1997
3.
7.2
9,0

Winterschläfer
1997
4.
7.3
7,0

Chasing Amy
1997
5.
7.3
9,0

Deconstructing Harry
1997

PP3K - Filme des Jahres 2018

Version von Christian_alternakid :: 18.02.2019

1. 71
7.3
7,2

Hereditary
2018
3. 64
6.5
8,0

Mandy
2018
4. 48
7.4
6,4

Lady Bird
2017
5. 44
6.8
5,0

Annihilation
2018

Filme des Jahres 2005

Version von Christian_alternakid :: 12.02.2019

3.
7.3
7,0

Caché
2005
4.
6.9
6,3

Syriana
2005
5.
7.3
8,0

13 Tzameti
2005

Filme des Jahres 2001

Version von Christian_alternakid :: 09.02.2019

Filme des Jahres 1980 / CI

Version von Christian_alternakid :: 09.02.2019

1.
8.2
8,0

Der Elefantenmensch
1980
2.
8.4
8,4

Shining
1980
3.
7.6
8,0

The Long Good Friday
1980
4.
6.4
8,0

Maniac
1980
5.
7.2
8,0

Out of the Blue
1980

Filme des Jahres 2007

Version von Christian_alternakid :: 09.02.2019

Filme des Jahres 1982 / CI

Version von Christian_alternakid :: 09.02.2019

1.
8.1
8,9

Blade Runner
1982
2.
8.0
9,5

Fitzcarraldo
1982
3.
7.2
8,0

Made in Britain
1982
4.
7.7
7,7

Rambo
1982
5.
6.6
7,0

Der Fan
1982

Filme des Jahres 2006

Version von Christian_alternakid :: 12.01.2019

Filme des Jahres 2004

Version von Christian_alternakid :: 05.01.2019

Filme des Jahres 1981 / CI

Version von Christian_alternakid :: 02.01.2019

Filme des Jahres 1977 / CI

Version von Christian_alternakid :: 02.01.2019

Filme des Jahres 1999

Version von Christian_alternakid :: 02.01.2019

1.
8.8
9,1

Fight Club
1999
2.
8.2
8,4

Sixth Sense
1999
3.
8.7
8,3

Matrix
1999
4.
8.4
7,8

American Beauty
1999
5.
7.4
6,7

Eyes Wide Shut
1999

Filme des Jahres 2003

Version von Christian_alternakid :: 02.01.2019

Filme des Jahres 2002

Version von Christian_alternakid :: 18.12.2018

1.
7.3
8,4

24 Hour Party People
2002
2.
7.4
9,0

Irreversibel
2002
3.
8.6
8,7

City of God
2002
4.
7.5
8,2

28 Days later
2002
5.
7.6
7,3

25 Stunden
2002

Filme des Jahres 2000

Version von Christian_alternakid :: 10.12.2018

Filme des Jahres 1998

Version von Christian_alternakid :: 28.11.2018

1.
8.1
9,0

Bube Dame König grAs
1998
2.
8.1
10,0

Das Fest
1998
3.
7.7
7,4

Lola rennt
1998
4.
7.3
8,0

Seul contre tous
1998
5.
8.1
9,1

The Big Lebowski
1998

Filme des Jahres 1996

Version von Christian_alternakid :: 27.11.2018

Filme des Jahres 1995

Version von Christian_alternakid :: 25.11.2018

1.
8.6
9,1

Sieben
1995
4.
8.3
8,6

Heat
1995
5.
8.0
7,8

12 Monkeys
1995

Filme des Jahres 1994

Version von Christian_alternakid :: 23.11.2018

Filme des Jahres 1993

Version von Christian_alternakid :: 08.11.2018

1.
7.9
7,3

True Romance
1993
2.
7.9
8,0

Indien
1993
3.
7.8
7,6

Auf der Flucht
1993
4.
8.2
8,0

Jurassic Park
1993
5.
9.0
9,0

Schindlers Liste
1993

Filme des Jahres 1992

Version von Christian_alternakid :: 07.11.2018

Filme des Jahres 1991

Version von Christian_alternakid :: 03.11.2018

Filme des Jahres 1990

Version von Christian_alternakid :: 01.11.2018

Filme des Jahres 1989

Version von Christian_alternakid :: 28.10.2018

Filme des Jahres 1988

Version von Christian_alternakid :: 27.10.2018

1.
8.2
10,0

Stirb langsam
1988
2.
7.6
7,0

Die nackte Kanone
1988
3.
7.0
8,0

As Tears Go By
1988
4.
7.1
7,0

Die Katze
1988
5.
7.8
7,0

Mississippi Burning
1988

Filme des Jahres 1987

Version von Christian_alternakid :: 24.10.2018

Filme des Jahres 1986

Version von Christian_alternakid :: 23.10.2018

Filme des Jahres 1985

Version von Christian_alternakid :: 20.10.2018

Filme des Jahres 1984 / CI

Version von Christian_alternakid :: 19.10.2018

1.
7.8
7,9

Ghostbusters
1984
2.
7.2
8,0

Top Secret
1984
3.
6.8
7,7

Abwärts
1984
4.
6.7
7,0

Element Of Crime
1984
5.
6.3
6,2

Dune
1984

Goldene Löwen: Die Gewinner des Filmfestivals von Venedig seit 2000

Version von Christian_alternakid :: 18.10.2018

2000
7.5

Der Kreis
2000
2001
7.2
5,0

Monsoon Wedding
2001
2003
8.0

Die Rückkehr
2003
2004
7.7

Vera Drake
2004

Die besten Coming Of Age - Filme

Version von Christian_alternakid :: 13.10.2018

Filme des Jahres 1978 / CI

Version von Christian_alternakid :: 07.10.2018

1.
7.7
7,3

Halloween
1978
2.
7.7
7,0

Die Ehe der Maria Braun
1979
3.
7.1
6,0

The Driver
1978
4.
6.3
7,0

Convoy
1978

Filme des Jahres 1976 / CI

Version von Christian_alternakid :: 03.10.2018

Goldene Bären: Die Berlinale-Gewinner seit 2000

Version von Christian_alternakid :: 16.09.2018

2000
8.0
8,3

Magnolia
1999
2001
6.1
7,0

Intimacy
2001
2002
7.6
10,0

Bloody Sunday
2002
2003
7.3

In This World
2002

Goldene Palmen: Die Gewinner des Cannes-Festival seit 2000

Version von Christian_alternakid :: 16.09.2018

2000
7.9
7,8

Dancer in the Dark
2000
2002
8.5
8,7

Der Pianist
2002
2003
7.1
9,0

Elephant
2003
2004
7.5
5,0

Fahrenheit 9/11
2004

Oscar-Gewinner: Bester fremdsprachiger Film seit 2000

Version von Christian_alternakid :: 16.09.2018

Die größten Kinokassenflops

Version von Christian_alternakid :: 18.09.2015

1. 182 Mio $
6.6
6,5

Der 13 Krieger
1999
2. 151 Mio $
6.3
4,5

47 Ronin
2013
3. 137 Mio $
5.6
6,0

Cutthroat Island
1995
4. 136 Mio $
5.4

Mars Needs Moms
2011
5. 126 Mio $
3.9

The Adventures of Pluto Nash
2002

Martin Scorseses liebste fremdsprachige Filme ever

Version von Christian_alternakid :: 22.05.2015

Filme des Jahres 2007 im Popblog

Version von Christian_alternakid :: 17.05.2015

7.0 7.7
1. Ex Drummer (2007)
Es gab in diesem Jahr keinen Film, der mehr polarisierte. Ex Drummer war nihilistisch, Ekel erregend, widerlich, Zelluloid gewordener White Trash. Und doch war er das wildeste, aufregendste, arschkickendste was dieses Jahr ins Kino kam. Keine einzige Figur in Ex Drummer ist auch nur annähernd sympathisch, die nach einem Skandal-Roman von Herman Brusselmans erzählte Geschichte ist ein einziger ignoranter, misanthropischer Dreck und selbst die zahlreichen Lacher bleiben einem im Halse stecken. Und doch war dieser filmische Elendstourismus aus Belgien die besten 90 Minuten des Jahres. Ex Drummer ist wie die berühmte Ekel-Toilettensequenz aus Trainspotting auf 90 Minuten aufgeblasen. Mit mehr Drogen. Mehr Gewalt. Mehr Sex. Zum Austesten der eigenen Grenzen, was noch machbar und erduldbar ist, eignet sich Ex Drummer wie kein anderer Film dieses Jahr. Auf filmischer Ebene ist die visuelle Brillanz und Sicherheit mit der Koen Mortier seinen Debütfilm vorstellt, schlicht atemberaubend: von der rückwärts gedrehten Einführungssequenz bis zum kopfüber gefilmten Frauenschläger-Monolog gibt es viele Szenen in Ex Drummer, die man so noch nie gesehen hatte. Ex Drummer ist das filmische Äquivalent zu einem Mathias Faldbakken Roman: er stößt dich ab wie er dich zugleich unwiderstehlich anzieht.
6.0 8.0
2. The Tracey Fragments (2007)
Leider hat dieser wunderbare Film bis heute keinen offiziellen Aufführtermin in Deutschland gefunden und lief lediglich in der Panorama-Reihe der Berlinale, ist aber so gut, dass er sich dennoch einen Platz in der Jahresfilmliste verdient. Zwei Punkte erheben „The Tracey Fragments“ über die eigentlich gewöhnliche coming-of-age-Geschichte, die Regisseur Bruce McDonald vom Nervenzusammenbruch der 15jährigen Tracey Berkowitz erzählt: erstens sein Mut, unkonventionelle Bilder zu benutzen und beispielsweise mit dem Einsatz des Split-Screen-Verfahrens, das wir in der Serie „24“ lieb gewonnen haben, den Gemütszustand seiner Heldin zu spiegeln. Das Split-Screen-Verfahren wird hier nicht als technische Spielerei, als Gimmick missbraucht, sondern dient ökonomisch dem Fortgang der Erzählung. Wie er auch in Zeitebenen hin- und herspringt, will McDonald doch nur die Verwirrung und Irritation in seiner Hauptfigur visuell spiegeln. Der zweite – und womöglich noch wichtigere Punkt beim Gelingen dieses Films – ist die Hauptdarstellerin Ellen Page, die schlicht und einfach die beste darstellerische Leistung des Jahres abliefert. Es ist beinahe beängstigend wie gut Ellen Page mit ihren 20 Jahren bereits ist. Die beste Schauspielerin ihrer Generation? Aber sicher – man wüsste nicht wann diesseits von Samantha Morton eine junge Schauspielerin in den letzten 10 Jahren so begeistern konnte. Vor allem, wenn man ins Kalkül zieht, dass The Tracey Fragments kein „Ausreißer“ nach oben war, sondern Ellen Page mit „Hard Candy“, „An American Crime“ und „Juno“ bereits vier Filme in Folge ihre komplette Darstellerkollegen an die Wand spielt. Für letzteren ist sie nun tatsächlich auch für einen Oscar nominiert – auch wenn sie wahrscheinlich verlieren wird, ist es die überfällige Anerkennung für die beste Schauspielerin des Jahres.
7.3 9.0
3. Auf Anfang (2006)
Während das schwedische, dänische und – dank Kaurismäki – auch das finnische Kino sich bereits ohne Zweifel Rang und Namen in deutschen Arthouse-Kinos erspielt haben, ist der skandinavische Bruder Norwegen hierzulande selten aufgetreten. Im Rahmen einer gezielten Förderung des norwegischen Kinos bekam „Reprise“ des erst 33-jährigen Joachim Trier auch in Deutschland eine Plattform – und wie verdient hat es dieser Film! Er schlägt bereits mit Beginn der ersten Sequenzen ein unerhörtes Tempo an, spielt mit Zeit- wie Realitätsebenen, zeichnet Charaktere, die trotz aller Ambivalenz immer unsere Empathie fordern und veredelt all das mit einem herausragenden Soundtrack, enormen Esprit und einer gut erzählten Geschichte über die verzweifelte Suche nach einem Platz in der Welt nach der Adoleszenz.
7.0 7.0
4. Death Proof - Todsicher (2007)
Quentin Tarantinos größter Vorzug mag die unbändige Liebe zu seinem Kino sein. Selbst eine stilistische Fingerübung wie „Death Proof“, die sich gleichermaßen der Motive des 70er Jahre Slasher-Kinos wie der Car-Chase-Movies aus dem gleichen Jahrzehnt bedient, gelingt ihm dank der liebevollen, nie ironischen Herangehensweise so brillant, dass er selbst die Meisterwerke der zitierten Genres übertrifft. Denn neben der liebevollen und akkuraten Annäherung an die Originale kommt bei „Death Proof“ noch die Tarantino-Ingredienz hinzu: auch hier sind es wieder die brillant geschriebenen Dialoge, der Soundtrack, das hervorragende Timing und die Schauspielführung, die Death Proof weit über einen einfachen Epigonen-Status erheben.
7.5 7.0
5. Lady Vengeance (2005)
Vengeance“ drehte, konnte noch keiner ahnen, dass er mit „Oldboy“, dem Mittelteil seine Rachetrilogie, zum großartigsten Regisseur Asiens aufsteigen sollte. „Lady Vengeance“ ist nun der Abschluss dieser Trilogie und der bisher latent vorhandene Witz, Sarkasmus und Ironie brechen sich hier endgültig bahn. Im Kontext dieser wieder überlebensgroßen Rachegeschichte schlägt einen Park jedes Mal aufs Neue vor den Kopf, wenn man lächeln muss, obwohl es wahrlich nichts zu lachen gibt in dieser Geschichte. Visuell ist Lady Vengeance erneut eine absolute state-of-the-art-Produktion. In Verbindung mit dem optischen Irrwitz, den Chan-Wook Park bei seinem nächsten Film „I’m A Cyborg But That’s OK“ präsentiert, untermauert das die zur Oldboy-Zeit getroffene Vermutung: Chan-Wook Park ist der brillanteste Stilist der heutigen Filmwelt.

Oscar-Nominierungen: Bester Film (1970-1979)

Version von Christian_alternakid :: 15.01.2015

Filme des Jahres 2014

Version von Christian_alternakid :: 07.01.2015

7.9 8.1
1. Boyhood (2014)
„Boyhood“ war der Moment, in dem sich eine ganze Karriere in einem Film kristallierte. Alle Themen, die Linklater seit 25 Jahren nun umtreiben – die Coming-Of-Age-Phase, die Frage nach der Ewigkeit/Flüchtigkeit von Liebe und wie der Alltag sie bedroht, die existentialistischen Philosophie-Exkurse – sie finden sich in Boyhoods drei Stunden wieder. Zudem ist „Boyhood“ der seltene Fall eines Konzeptfilms, in dem das Konzept so dermaßen den Inhalt verstärkt: die Idee, den Film über viele viele Jahre mit den gleichen Schauspielern zu drehen und so ein echtes „Coming Of Age“ zu erzeugen, hätte auch schief gehen können. Aber wie der junge Ellar Coltrane sich entwickelt, wie Patricia Arquette von sexy It Girl zu Mutterglucke und Ethan Hawke vom wilden Rebellen zum verbrauchten Lebensverschwender wird – das hätte keine Maske so schminken können. Ein Film, wie es ihn nur selten gibt.
6.9 8.5
2. Nymphomaniac: Volume I (2013)
Neben „Boyhood“ der andere große Wahnsinnsfilm des Jahres. Wahnsinn im Ansatz, Wahnsinn in der Ausführung. Das aber wirklich unfassbarste an Nymphomaniacs ersten Teil ist, wie lustig Lars von Trier sein kann, wie unterhaltsam, kurzweilig. Wer den üblichen Depri-Trier erwartet hatte, der musste sich mit dem eher okayen Vol. 2 trösten, aber Vol. 1 war von Trier ohne Bremse, ein Anschlag auf die Sinne, wild, zügellos. In der wirklich großen Karriere von Lars von Trier vielleicht sogar sein bester Film überhaupt
7.1 7.0
3. Blue Ruin (2013)
Der tighteste Thriller des Jahres. No Budget, No Nonsense. Ohne Sympathieträger, dafür mit einer fürchterlichen Konsequenz in der Inszenierung. Hier kann alles nur schrecklich enden und trotzdem ist die Spannungsschraube bis Anschlag gedreht. So ungefähr haben die besten Krimis des New Hollywood in den 70ern ausgesehen – und gewirkt. Von Jeremy Saulnier, der “Blue Ruin” über Kickstarter finanziert hat, wird man noch viel hören.
7.2 7.5
4. Good Vibrations (2012)
Der beste Spielfilm über Musik seit langem! Die Geschichte von Terry Hooley, Gründer des Good-Vibrations-Plattenlabels aus Belfast, das „Teenage Kicks“ der Undertones entdeckte. Es sind so viele wunderbare Momente in diesem Film, die genau den Punkt einfangen, an dem Musik einen überwältigt. Selten wurden diese life changing moments so toll bebildert (und be-soundtrackt) wie hier. Ob das auf der ersten Tour durch Nordirland ist, wenn sich der Punkvirus vom ersten Pogenden in geschickten Jumpcuts zum wilden Pit überspringt oder die Stelle, in der John Peel im Radio zum ersten Mal „Teenage Kicks“ spielt – wer selbst sich einmal in Musik (und im Besonderen in Punkrock) verliebt hat, dem werden diese Szenen aus dem Herzen sprechen.
8.2 7.4
5. The Wolf of Wall Street (2013)
Lange hat ein Martin Scorsese – Film nicht mehr so viel Spaß gemacht wie der „Wolf Of Wall Street“, in dem Scorsese seines Alters ungeachtet dermaßen Tempo gibt und keinerlei Grenzen bei Sex & Drogen zieht, dass es eine Freude ist, einen großen Regisseur bei einem so wilden Ritt zuzusehen.

Goldene Löwen: Die Gewinner des Filmfestivals von Venedig 1980 - 1999

Version von Christian_alternakid :: 02.12.2014

1980
7.1

Gloria
1980
1980
7.3

Atlantic City
1980
1981
7.3
7,0

Die bleierne Zeit
1981
1982
6.9

Der Stand der Dinge
1982
1983
6.4
5,0

Vorname Carmen
1983

Filme des Jahres 2011 im Popblog

Version von Christian_alternakid :: 01.12.2014

7.3 7.6
1. Submarine (2010)
Wenn Wes Anderson schon keinen Film in diesem Jahr veröffentlicht hat, muss halt ein Brite einspringen: Richard Aoyade, bizarrerweise bisher durch das Drehen von Arctic-Monkeys-Videos und eine Rolle in der Sitcom IT Crowd bekannt geworden, bringt in seinem Debütfilm den morbiden Witz von „Harold & Maude“ mit dem Ausstattungsfaible und der Nerdverehrung von Wes Anderson zusammen und dreht mit „Submarine“ den amüsantesten Film des Jahres, der dazu auch noch das Herzchen berührt. Well done, Sir.
7.3 7.5
2. Blue Valentine (2010)
Manchmal ist man verblüfft, dass Regisseure, die zuvor im TV-Niemandsland ihre Arbeit verrichten mussten, solch meisterhafte Werke mit komplexen Strukturen und Dramaturgien vorlegen können. So liegt der letzte Kinofilm von Derek Cianfrance vor Blue Valentine tatsächlich 13 Jahre zurück – und ist dazu noch völlig unbekannt. Doch ein gutes Drehbuch, zwei hervorragende Schauspieler (nach Tyrannosaur die wohl besten Performances des Jahres) und der Mut zu einem komplexen Aufbau des Films machen Blue Valentine zum zweitbesten Film des Jahres. Selten wurde gleichzeitig Aufblühen und unweigerliches Vergehen der Liebe so zurückhaltend und doch dringlich auf die Kinoleinwand gebracht.
8.0 7.3
3. Black Swan (2010)
Ein wenig exaltiert mag Aronofskys Verneigung vor den frühen cronenbergschen Meisterwerken des Bodyhorror im Schwanenseegewand sein – aber wenn ein Ballettfilm nicht exaltiert sein darf, wer dann? Natalie Portman spielt tatsächlich hervorragend, hat aber in Mila Kunis eine ebenbürtige Partnerin, deren Leistung oft zu Unrecht unterschlagen wird. Black Swan ist zugleich subtiler wie drastischer Horror.
7.5 8.0
4. Tyrannosaur - Eine Liebesgeschichte (2011)
Bessere Schauspiel-Leistungen als die von Peter Mullan als cholerischen Trinker, Olivia Colman als christliche Trinkerin und Eddie Marsan als ehelichen Vergewaltiger hat dieses Jahr nicht gesehen. Paddy Considines Regiedebüt zeichnet sich durch ein profundes Verständnis der britischen Unterklasse aus und ist unerbittlich in seiner Wucht. Das Ende mag nicht ganz überzeugen, aber dafür bekommt man zuvor von Considine so oft die Faust in den Magen, dass es am Rande des Erträglichen ist. Tragik und Traurigkeit ohne Unterschichtenpornographie. Der härteste Film des Jahres.
7.2 8.5
5. Dogtooth (2009)
Obwohl schon 2009 in Cannes gelaufen und im Jahr darauf für den Auslandsoscar nominiert, ist in diesem April endlich das griechische Arthouse-Wunderwerk „Dogtooth“ auch hierzulande auf DVD erschienen. Dogtooth ist komplett irr, spartanisch, amüsant, sperrig und beängstigend. Dogtooth spielt in einer eigenen Welt, in der Sätze wie „The Cat is the most feared animal there is“ ihre Berechtigung haben. Der außergewöhnlichste Film des Jahres.

Filme des Jahres 2006 im Popblog

Version von Christian_alternakid :: 25.11.2014

7.6 9.0
1. Match Point (2005)
Es ist wohl nicht übertrieben, bezeichnet man Match Point als die Wiedergeburt des Nischenphänomens Woody Allen. Jahr für Jahr fertigt Allen mindestens einen Film und selten sind wirkliche Enttäuschungen darunter, doch gelang es ihm kaum noch vor anderen als der schon bekehrten Woody-Gemeinde zu predigen. Mit „Match Point“ änderte sich alles: London statt New York, Thriller/Drama statt Komödie und Aufsehen in der Presse statt Nerdgespräche am Tresen. Der sehr stark an Dostojewskijs klassische Themen von Verbrechen, Strafe, Schuld und Sühne angelehnte, subtile Klassenkampfthriller Match Point vereinte Allens Talent brillante Dialoge zu schreiben mit der neu entdeckten Fähigkeit, diese in eine genuin spannende Geschichte einzubetten und dabei die großen Fragen des Daseins zu verhandeln. Geschadet hat es überdies nicht, dass er seit Sofia Coppola der erste war, der das Talent Hollywoods schlechthin, Scarlett Johansson richtig einzusetzen verstand und eine Eleganz in Kamera und Regie an den Tag legte wie seit „Manhattan“ nicht mehr. In einem nicht ganz überzeugenden Filmjahr das herausragende Werk.
7.2 7.2
2. Brick (2005)
Der kleine Teenager-Film-Noir „Brick“ war vielleicht die Überraschung des Jahres, gerade weil er eine auf dem Papier unmögliche Ausgangslage vollends zu seinem Vorteil zu nutzen wusste. Brick ist eine einzige Referenz an Bogart, Chandler, Sam Spade, kurz, an die Schwarze Serie des Hollywoods der 40er, setzt seine klassische Film Noir Geschichte aber an eine US-Highschool heutigen Datums und erzielt damit absurde und komische Verfremdung. Die Figuren in diesem Kleinod spielen klassische Noir-Gestalten: der hardboiled „Detektiv“ der Marke Bogart, die undurchsichtige Femme Fatale, der sinistre Drogenboss und sein tumber Haudrauf… Klischees allenthalben, die auf wunderbare Weise karikiert werden, ohne dem Film die Spannung zu verleiden oder ihn der Lächerlichkeit preiszugeben. Denn, der Trick bei Brick ist nun einmal, dass all diese Film-Noir-Rollen von 17jährigen Highschool-Absolventen gespielt werden und die Glaubwürdigkeit vollständig intakt bleibt. Hat man sich aber erst einmal auf diese Welt der Adoleszenz eingefunden und akzeptiert, dass die Jungen und Mädchen zwar aussehen wie aus dem High-School-Dating-Movie von nebenan, aber eben sprechen, als wären sie Bogart & Bacall, entwickelt Brick einen Sog, der unweigerlich in den Film hineinzieht. „Brick“ war das unentdeckte Juwel des letzten Jahres: von Regisseur Rian Johnson und Hauptdarsteller Joseph Gordon-Levitt wird man noch hören, ohne Frage.
6.9 6.3
3. Syriana (2005)
Da Regisseur und Autor Stephen Gaghan auch das Drehbuch zu „Traffic“ geschrieben hatte, konnte man selbstredend einen komplex strukturierten Film erwarten. „Syriana“ übertraf den Drogenkartellthriller Traffic noch einmal bei weitem. Gaghan benutzt zahlreiche parallel verlaufende Handlungsstränge, die allesamt irgendwie miteinander zu tun haben, aber bei weitem nicht so zielgerichtet auf den einen Kulminationspunkt zulaufen wie es beispielsweise bei Inarritu (Babel, Amores Perros) üblich ist und damit nur noch mehr als der Mexikaner Inarritu die Komplexität des alltäglichen Lebens wie der Politik verdeutlichen. Die große Kunst Gaghans ist es, in Syriana mit dem Stilmittel der Verwirrung und des „Nie-alles-Wissens“ den Film nicht zu beschädigen, sondern damit seine Idee, die Unauflösbarkeit mancher politischer Verknotungen oder die Unvereinbarkeiten von Zielen auf den Punkt zu bringen.
7.8 7.3
4. Little Miss Sunshine (2006)
In der Geschichte von Sundance, dem wichtigsten Independentfestival der Vereinigten Staaten, erzielte kein Film jemals eine so hohe Summe für die Verleihrechten wie Little Miss Sunshine. Dementsprechend groß waren die Erwartungen an die kleine Indiekomödie mit der erstaunlich bekannten Besetzung natürlich, umso schöner dass Little Miss Sunshine sie trotz allem erfüllen konnte. Den Regie-Debütanten Jonathan Daton und Valerie Faris gelang es, das Ensemble als Ganzes auf Höchstleistung zu bringen und dabei eine Geschichte zu erzählen, die im gleichen Moment warmherzig wie unendlich amüsant ist, ohne dabei weder sentimental noch albern zu wirken. Die einzelnen Rollen sind mit so viel Geschick geschrieben und eingesetzt, dass aus Little Miss Sunshine mehrere Filme hätten entstehen können: der chronisch erfolglose Erfolgstrainer Greg Kinnear, der schwule suizidgefährdete Proust-Experte und Schwager Steve Carell, der Nitzsche verehrende Sohn mit Schweigegelübde oder der heroin- und Sexsüchtige Großvater Alan Arkin hätten alle einen eigenen Film verdient, so sehr funktioniert dieser Film als Ganzes.
8.4 8.0
5. Das Leben der Anderen (2006)
Der sicherlich nicht makellose „Das Leben der Anderen“ ist ein fulminantes Regiedebüt für Florian Henckel von Donnersmarck: eine der ersten ernsthaften Aufarbeitungen des DDR-Regimes, die dankenswerterweise auf jeglichen Anflug von DDR-Ostalgie verzichtet und den „Goodbye, Lenin“ Zuckerguss ebenfalls im Schrank stehen lässt. Eigentlich ist das Drama um Stasibedienstete und regimekritische Künstler viel zu schematisch aufgebaut, als dass es funktionieren dürfte, denn nahezu jede denkbare Position wird stur mit einem Charakter abgebildet. So haben wir auf der Künstlerseite den unangepassten, offenen Regimekritiker, der dafür teuer bezahlen muss (Hans-Uwe Bauer), die Künstlerin, die für ihre Karriere alles, nicht zuletzt sich selbst, ihren Mann und ihren Körper verkauft (Martina Gedeck) und mit Sebastian Koch den sowohl-alsauch-Mann: ein bisschen kritisieren, ein bisschen die Seele verkaufen. Auf der Regime-Seite wiederum gibt es den Parteibonzen, dem es weder um Partei noch Land, sondern nur um sich selbst geht (Thomas Thieme), den mittleren Stasibeamten, der noch nicht an jener Stelle ist, aber alles tun würde, um innerhalb des Systems aufzusteigen (Ulrich Tukur) wie den Abhörspezialisten und Stasi-Mann aus Überzeugung, der alles für das Regime, für sein Land macht (Ulrich Mühe). Dass letzterer auch noch analog die allseits bekannte Rolle des „guten Nazis“ (siehe „Der Pianist“ u.a.) spielt, wirkt auch nicht sonderlich originell und umso mehr ist es von Donnersmarck lobend anzuschreiben, dass Das Leben der Anderen dennoch gelingt und der fraglos beste deutsche Film des Jahres war.

Filme des Jahres 2012 im Popblog

Version von Christian_alternakid :: 24.11.2014

7.8 9.1
1. Drive (2011)
Der Film des Jahres, ja, der beste Film seit Jahren. Der Däne Refn hat schon viele gute, oft auch stilistisch ungemein beeindruckende Filme in seiner Biographie stehen (Pusher, Bronson), aber mit “Drive” erreicht er seinen Karriere-Höhepunkt. Eine simple Story, die sich freiwillig im B-Movie verortet und ein klares Zitat der straight to video -Werke der frühen 80er ist – aber gerade weil “Drive” als Geschichte und als Referenz ja eigentlich gar nichts her gibt, ist Refns Leistung hier so erstaunlich. Dieser Film lebt nur über seine Ästhetik, seine Stringenz – und seine Darsteller. All die kühle Stilistik, der ganze großartige Soundtrack, sie wären nichts wert, würden hier nicht Ryan Gosling und Carey Mulligan in dieser ganzen Kälte so hell und warm strahlen. Ein existentialistischer Film, immer in Bewegung, nie still. Von zum Teil erschreckender Brutalität, aber mit einer Wucht, wie man sie im Kino wohl seit “Oldboy” oder “Fight Club” nicht mehr gesehen hat. Ein Jahrzehntfilm, einer der bleiben wird, der eine Popkulturikone werden wird.
7.4 8.1
2. Oh Boy (2012)
Und noch ein Debütant: Jan Ole Gersters Erstlingsfilm ist, man kann es nicht anders sagen, für den deutschen Film beinah ein kleines Wunder. So ungezwungen, beschwingt, unverkopft – aber nicht albern! – sieht man den heimischen Film selten. “Oh Boy” erinnert in seinen Dialogen an die besten Woody-Allen-Filme der 70er und in seiner Bildsprache an Godards Aufbruch zu neuen Ufern, als dieser mit “Außer Atem” die Nouvelle Vague ins Rollen brachte. Dazu diese Darsteller! Friederike Kempter beweist mit ihrer schulzeittraumatisierten Off-Off-Theater-Schauspielerin dass sie so viel mehr kann als Fernsehkrimi-Darstellerin zu sein und Tom Schilling liefert als Hauptfigur nichts weniger als die Rolle seines Lebens ab. Beeindruckend, berührend und brüllend komisch.
6.1 6.7
3. Excision (2012)
“Excision” ist ein fabelhafter, visuell bestechend umgesetzter Debütfilm, der von der Ankunft eines großen Talents kündet: Richard Bates Jr. Die Verwirrung in der Adoleszenz und die Schwierigkeiten, sich in die Gesellschaft einzupassen, sind das Grundthema. Doch wie Bates seine junge Heldin agieren lässt, hat man so noch nicht gesehen. Er nimmt den Emo-Drang der Jugend ernst, präsentiert ihn aber in einer zum Teil komischen, immer kuriosen Art, die mitreisst und fesselt. Und uns Zuschauer verwundert die Augen reiben lässt.
6.8 7.3
4. Guilty of Romance (2011)
Sion Sono ist einer der großen Exzentriker des Weltkinos. Ein Experimentalist des Genrekinos, ein Verrückter, ein Bilderstürmer. Nichts ist ihm heilig, Blut und Sperma geradezu zwingend erforderlich, wenn er eine Geschichte erzählen will. “Guilty Of Romance” ist ein bizarrer Trip in die Abgründe der japanischen Gesellschaft, eine Abhandlung über Unterwerfung, Prostitution, Gewalt, Mord. Eine geradlinige Erzählweise in einem Sion Sono zu erwarten, wäre sinnlos, aber hier ist das Abschweifen Prinzip. Es beginnt als Giallo, es endet mit der Aufklärung eines Mordes; Doch dazwischen ist “Guilty Of Romance” alles mögliche, beschäftigt sich mit dies und das – der Tradition des japanischen Pink-Movies und des Grand Guignol, mit Leben und Selbstfindung in Hierarchien, Sex als Tauschmittel, Liebe als Währung, Ehe als Gefängnis, mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft wie in der Beziehung, familiärer Unterdrückung, Rebellion und Verweigerung, mit Schmutz in allen Spielarten, obsessiver Selbstreinigung und devoten Selbstauslöschungsfantasien – nur nicht mit der simplen Aufklärung eines Mordfalls. “Guilty Of Romance” ist dabei nicht 50 Shades Of Grey, sondern ein großer Kübel feuerblutrote Neonfarbe.
7.8 6.0
5. Moonrise Kingdom (2012)
Wes Anderson hat einen so unverwechselbaren Stil, dass er mit jedem Film mehr in Gefahr gerät, zu Eigenzitat oder, schlimmer noch, Selbstparodie zu verkommen. So tänzelt auch “Moonrise Kingdom” anfangs lange diesen schmalen Grat entlang, bis Anderson es gelingt, eine für seine Verhältnisse erstaunliche Aufrichtigkeit zu präsentieren und emotionale Tiefe dadurch zu evozieren. Der große Nerdstilist des amerikanischen Independent-Kinos bleibt diesmal nicht an der Oberfläche, sondern gräbt tiefer. Soundtrack (Francoise Hardy!), Ausstattung, Besetzung (Bill Murray, Frances McDormand, Bruce Willis) wie gehabt natürlich sowieso makellos.

Filme des Jahres 2008 im Popblog

Version von Christian_alternakid :: 11.11.2014

8.1 7.3
1. No Country for Old Men (2007)
In einem wirklich guten Filmjahr überragte No Country For Old Men alle anderen Filme noch einmal bei weitem. Die brutale, straffe Verfilmung eines McCarthy-Romans war eine nicht mehr zu erwartende Wiedergeburt der Coen’schen Kreativität nach Jahren des Dümpeln im irrelevanten Hollywoodrangebiet. Die womöglich bestgeschriebene, meisterhaft inszenierte Szene des Jahres (Die Münzwurfszene, friend-o!), Javier Bardem in der Rolle seines Lebens und – viel zu selten mit Lob bedacht – die anderen „Nebendarsteller“ vom herausragenden Josh Brolin zu Altmeister Tommy Lee Jones lassen NCFOM zu einem leuchtenden Feuer in der dunklen späten Karrierephase der Coen-Brüder werden. Ja, nachdem die erste Begeisterung sich gelegt hat und man mit mehr Nüchternheit NCFOM richten kann, scheint es nicht vermessen zu sein, diesen Film gar als besten in der ganzen Schaffensgeschichte der Coens zu sehen. Und das soll etwas heißen bei den Erfindern von Fargo, Big Lebowski oder Barton Fink.
6.8 5.8
2. I'm Not There (2007)
Bei manchen Filmen liest man die Kurzbeschreibung in der Filmvorausschau ein Jahr zuvor und denkt sich sofort „ja, das geht durch die Decke“ und andere, bei denen Fragezeichen und Zweifel vorherrschen. Eine Bob-Dylan-Biographie, in der Dylan von sieben verschiendenen Darstellern gespielt wird, unter anderem einer Frau und einem schwarzen Kind? Hat man Todd Haynes „I’m Not There“ dann gesehen, verlässt man überwältigt das Kino, in der Gewissheit, dass man sogar NUR so Dylans Mythos sezieren könne. Es ist die überragende Imaginationskraft und der Mut Haynes, der I’m Not There zu so einem außergewöhnlichen Film macht. Über das reine Dylan-Trainspotting hinaus („ah, das ist die Dylan-goes-electric-Szene“, „ah, the years in the wilderness“, „ah, Dylan in England“…) hat I’m Not There aber so starke Szenen und eine durchgehend gute Darstellerriege, dass selbst Dylan-Novizen Spaß haben dürften. Muss man sich zwischen „Control“, einer fantastisch fotografierten, aber eben auch bieder inszenierten Biographie und einer unberechenbaren Wundertüte wie „I’m Not There“ entscheiden, sollte die Wahl nicht schwer fallen.
7.5 8.0
3. Juno (2007)
Allein schon weil „Juno“ Ellen Page auch in der öffentlichen Wahrnehmung zu dem Star gemacht hat, der sie aufgrund ihrer brillanten Leistungen der letzten Jahre eigentlich schon war, gehört „Juno“ mit allen denkbaren Auszeichnungen überschüttet. „Juno“ ist eine beinahe prototypische Indiekomödie: die Schauspieler durch die Bank gut, das Drehbuch weise, die Dialoge amüsant und (über)pointiert, der Soundtrack fantastisch. Und „Juno“ hat eben auch noch Ellen Page.
7.4 7.8
4. [Rec] (2007)
Der Horrorfilm des Jahres. Eine angenehme Überraschung, dass Jaime Belaguero, der bisher immer BEINAHE perfekte Horrorfilme gedreht hatte (die in Ansätzen hervorragenden The Nameless und The Darkness), nun tatsächlich seinen Anschlag auf unsere Sinne perfektioniert. Der Einsatz der Handkamera – das Utensil, das in den letzten Jahren so oft überflüssig zum Einsatz kam, dass man jeden neuen zentralen Auftritt verwünscht – ist hier endlich einmal notwendig. Nur dank der streng subjektiven Kamera kann die Nichtgeschichte funktionieren. So bauen Belaguero und Regie-Kollege Plaza anfangs durch das einfache Nicht-mehr-Wissen als die Hauptfiguren eine bedrohliche Atmosphäre auf und im Nachtsicht-Modus der letzten Viertelstunde wird REC so spannend, dass man lange zurück denken muss, bis man einen Film findet, bei dem man derart geschockt im Kino saß. Ach, und den besten Trailer, der je für einen Horrofilm gedreht wurde, hat REC auch noch zu bieten.
8.0 7.5
5. Waltz with Bashir (2008)
Allein schon die Idee mittels eines animierten Films eine Dokumentation über Kriegsgräuel zu drehen, nötigt Respekt ab. Wie aber Ari Folman darüber hinaus auch noch eine Meditation über das Wesen der Erinnerung und deren generelle Subjektivität erschafft, lässt Waltz With Bashir zu einem der besten und mutigsten Filme des Jahres werden. Das Genre „animierte-Filme-mit-Nahost-Thematik“ hatte letztes Jahr dank „Persepolis“ bereits einen beeindruckenden Vertreter, den „Waltz With Bashir“ sogar noch einmal übertrifft. Muss man gesehen haben.

Goldene Palmen: Die Gewinner des Cannes-Festival 1960 - 1979

Version von Christian_alternakid :: 03.11.2014

1960
8.0
10,0

La Dolce Vita
1960
1961
7.0

The Long Absence
1961
1961
8.1
5,0

Viridiana
1961
1963
8.0
7,7

Der Leopard
1963

Goldene Bären: Die Berlinale-Gewinner 1980 - 1999

Version von Christian_alternakid :: 07.10.2014

Goldene Palmen: Die Gewinner des Cannes-Festival 1980 - 1999

Version von Christian_alternakid :: 01.10.2014

1980
8.0

Kagemusha
1980
1980
7.8

All That Jazz
1979
1981
7.6

Der Mann aus Eisen
1981
1982
8.2

Yol - Der Weg
1982
1982
7.8
7,0

Missing
1982

TV-Vorschau

Version von Christian_alternakid :: 10.01.2014

7.2 9.0
Winterschläfer (1997) Dienstag, 14.1.
Servus TV, 20.15 - Dienstag, 14.1.
“Heaven” her, “Lola rennt” her – “Winterschläfer” ist der beste Film, den Tom Tykwer je gedreht hat. Ein kleines, atmosphärisch unglaublich dichtes, meisterhaft inszeniertes und clever ausgestattetes (die Farben!) Meisterwerk. Näher war das deutsche Kino nie an einer David-Lynch-Atmosphäre!
7.6 6.8
Tödliches Kommando - The Hurt Locker (2008) Dienstag, 14.1.
ZDF, 0.20 - Dienstag, 14.1.
5.9 --
Small Town Murder Songs (2010) Donnerstag, 16.01.
WDR, 23.15 - Donnerstag, 16.01.
Der große Peter Stormare, die ewige Nebenrolle (siehe zum Beispiel "Fargo") hier in diesem kanadischen Kleinstadt-Krimi-Drama endlich mal im Zentrum des Geschehens.
7.3 7.0
Kleine Morde unter Freunden (1994) Donnerstag, 16.01.
Arte, 1.05 - Donnerstag, 16.01.
6.8 7.0
Outrage (2010) Freitag, 17.01.
3sat, 23.05 - Freitag, 17.01.
Takeshi Kitano zurück im Yakuza-Genre. Im Gegensatz zu manchem seiner eher langsamen Gangster-Dramen geht Kitano hier auf die Zwölf. In einem Satz: Gewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt erzeugt Gegengewalt…

Filme des Jahres 2013

Version von Christian_alternakid :: 03.01.2014

1. Upstream Colour
Whatthefuckness auf die Spitze getrieben. Wer behauptet, er würde Upstream Colour verstehen oder durchschauen, lügt oder ist Shane Carruth. Ein komplett durchgeknallter Film, dessen Inhalt man nicht mal in Ansätzen wiedergeben kann ohne für wahnsinnig gehalten zu werden. Wer wie warum hier was macht? Ein Rätsel, eigentlich. Und doch erzählt Shane Carruth, der hier nicht nur den Regisseur, sondern auch Hauptdarsteller, Komponist, Kameramann und Cutter gibt, auf eine Art und Weise, dass wir fühlen, dass wir etwas wissen, ohne genau benennen zu können, was wir denn nun verstehen. Polarisierend, sicher, aber dafür ein Erlebnis, das man so noch nicht gesehen hat und – mit etwas notwendiger Offenheit auf Zuschauerseite – eben gerade nicht eine Avantgarde-Masturbation eines selbstverliebten Künstlers ist, sondern sich letztendlich als beinah undurchdingliche, aber überaus intelligente, komplexe Studie und Demonstration unserer Sinne präsentiert.
2. 2. Oslo, 31. August
Oslo, 31. August ist ein Drama über den letzten Tag im Leben eines Süchtigen. Doch das Erstaunliche: Regisseur Joachim Trier präsentiert uns nicht etwa einen öde-klischierten Entzugsfilm der Marke “Leaving Las Vegas”, sondern eine kühle Medidation über den Sinn des Lebens beziehungsweise was wir im Leben brauchen, um leben zu wollen. Wie schon in seinem ebenfalls herausragenden Debütfilm “Reprise” (dt. “Auf Anfang”, bei uns auch auf Platz 3 in den Jahrescharts 2007) zeigt sich Trier nicht nur als großer Stilist, sondern auch als Regisseur, der harte Themen kühl, aber dennoch ergreifend und klischeefrei verfilmen kann.
3. Broken Circle Breakdown
The Broken Circle ist ein intensives Drama um Leben und Tod – wie man mit beidem umgeht und wie zerstörerisch das Leben auf die Liebe wirken kann. Man kann es The Broken Circle gar nicht hoch genug anrechnen, dass er ein Tränenzieher allererster Klasse ist und dabei doch praktisch keinen Schritt falsch setzt. Die ganze Tragik eines Lebens wird hier knallhart bis zum Ende durchexerziert, trifft alles Unglück der Welt auf diese beiden Menschen, die doch nur sich – und die Musik – haben. Und so spitzt sich alles zu: Ist das Unglück im Jetzt stärker oder die Erinnerung an das einst so vollendete Glück? Im Subtext schwingt zudem immer die Frage mit, wer den Tod eines geliebten Menschen besser verkraften kann? Derjenige, der sich in den Symbolismus des Glaubens flüchtet oder der Rationalist, für den es nur dieses Leben, nur diese Welt geben kann? Wuchtig, ja wütend gespielt von Johan Heldenbergh (auch Co-Autor des Theaterstücks, auf dem der Film beruht) und Veerle Baetens und dabei dank der wundervollen Szenen mit Bluegrass-Musik bei all der Trauer auch noch auf ganz eigene Art lebensbejahend. Wer hier keine feuchten Augen bekommt, wenn einem Charakter auf dem Todesbett ein letztes Bluegrass-Liedchen hinterhergesungen wird und sich nach und nach die Trauer in Trotz, in Wut und letztendlich dann in den Trost steigert, den diese Songs zu geben vermögen, der hat kein Herz.
4. You’re Next
Ich bin kein Freund von Horror-Komödien, umso höher muss man es You’re Next anrechnen, mich so überzeugt zu haben. Aber die Mischung stimmt: beginnt You’re Next zunächst noch wie ein erstklassiger Home Invasion – Film der “Strangers”-Kategorie, gelingt unmerklich der Dreh in absurden Humor, ohne dabei aber die Spannungsfäden aus der Hand zu lassen. In diesem Sub-Genre vielleicht das Beste seit dem ersten Teil der Scream-Reihe.
5. Spring Breakers
Mehr Punk war kein Film in diesem Jahr. Der in all seiner Konsequenz subversivste Film seit langem. Der alte Arthouse-Schreck Harmony Korine versammelt die Disney-Sternchen und dreht einen Hochglanzfilm über den Spring Break – und täuscht das Publikum gleich mehrfach: weder war Spring Breakers ein Girls Gone Wild – Verschnitt für High School Musical – Freunde noch eine Bloßstellung seiner zuckersüßen Stars oder gar eine von Trier’sche Provo-Aktion – kaum fassbar, was Korine hier genau macht, aber er bürstet wirklich alle Erwartungen gegen den Strich (und zwar sowohl die Mainstream-Erwartungen als auch die der Arthouse-Crowd oder eben der Provokationsgeilen). Am Ende bleibt ein fast zärtliches Bild weiblicher Selbstermächtigung übrig. Faszinierend. Und im Vorübergehen gelingt es Korine auch noch, Britney Spears Kitschoper “Everytime” zu rehabilitieren:

Toplisten: Die besten 10 Songs des Augenblicks

Version von Christian_alternakid :: 15.01.2010

1. Throw Your Hands Up
The So So Glos
2. Lust For Life
Girls
3. When I'm With You
Best Coast
4. 11th Dimension
Julian Casablancas
5. Rad Pitt
Egyptian Hip Hop

Toplisten: Die besten 10 Alben im Moment

Version von Christian_alternakid :: 15.01.2010

1. Album
Girls
2. Primary Colours
The Horrors
3. Hidden
These New Puritans
4. Schall & Wahn
Tocotronic
5. The Angst & The Money
Ja, Panik