Philipp Köster - Ballgefühl und Rassehasen - Die Günter-Hetzer-Kolumnen

16.05.2005 | 1 Kommentar | motorhorst

Wer das hervorragende 11Freunde-Magazin kennt, kennt auch die legendäre Günter-Hetzer-Kolumnen auf der letzten Seite. Entweder ist es die erste Seite, die man beim Eintreffen einer neuen Ausgabe aufschlägt oder es ist die Seite, die man sich als Sahnehäubchen bis zum Ende aufhebt. Monatlich werden dort die Erlebnisse der Clique um Günter Hetzer erzählt, die außer ihm vor allem aus Delle, Heri, Waldi und Trollinger besteht. Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Figuren der deutschen Fußball-/Medien-Szene sind nicht nur beabsichtigt, sondern überdeutlich.

Mit dem vorliegenden Buch gibt es nun eine Sammlung der ersten 40 Kolumnen und eigentlich konnte diese Anthologie ja gar nicht schlecht werden, oder? Schließlich kann man auf diese Weise noch einmal alle großen Ereignisse, von der WM 2002, über Weihnachtsfeiern beim FC Bayern und dem Stromausfall in Bremen bis zum 1:5 der Nationalmannschaft in Rumänien nachverfolgen.

Was in den 11Freunde-Magazinen immer für beste Erheiterung sorgt, hat leider beim Am-Stück-Lesen einen leicht negativen Beigeschmack: Zu sehr gleicht sich doch immer wieder die Struktur der Geschichten und einige sprachliche Bilder werden doch sehr inflationär gebraucht. Wenn man also zum fünfzehnten mal den langen Schuh macht, um Puffbrause zu besorgen oder sich zuerst abbückt um anschließend die hohe Fünf zu geben, dann wird das irgendwann zu sehr zur Routine.

Nichtsdestotrotz natürlich eine schöne Sammlung aller bisherigen Episoden, die für ein paar Stunden Kurzweil sorgt und sich danach gut zum Nachschlagen im Bücherregal macht.
Teilen: Facebook Twitter

Reihe


Bewertungen

2 Bewertungen
Schnitt: 4,00
Um eine Bewertung abzugeben, musst Du ein eingeschaltenes Mitglied der Motorjugend sein.

Kommentare

Christian_alternakid am 22.10.2005 um 13:41 Uhr:

also ich fand es großartig, eher sogar gegen ende besser, weil noch absurder. man ist dann immer wieder geneigt, sich redewendungen auszuborgen, was eigentlich ziemlich postmodern wäre, denn die sind ja auch schon geliehen. trotzallem, hab mich oft abgebückt und meinem kuscheltier die hohe fünf gegeben, nächtens beim lesen. sicher richtig ist nämlich, dass man nicht mehr als 2 kolumnen hintereinander lesen sollte.
am besten sind sicherlich die momente, die aktuelle absurditäten der bundesliga aufgreifen, wie herrn schweinsteiger mit cousine im whirlpool bei den bayern oder ähnliches.


Kommentieren

Als Mitglied der motorjugend mit dem Rang Blicker oder mehr kannst Du an dieser Stelle einen Kommentar zu dieser Text abgeben und andere Kommentare kommentieren.