Jonas Fluxx kurz vor der Auslieferung

06.03.2008 | 4 Kommentare | Christian_alternakid

In einem Interview mit SpiegelOnline gab sich der Geschäftsführer von StudiVZ, Markus Riecke, erleichtert, dank der neuen AGBs endlich auch mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten zu dürfen.

Auf die direkte Nachfrage des Spiegels hin, ob nun endlich auch Kiffer mit Beweisfotos an die Gestapo ausgeliefert werden, gab sich Riecke erleichtert, seinem obrigkeitshörigen Aufklärungsdrang endlich auch legal nachgeben zu dürfen:

Riecke: Wir haben die Geschäftsbedingungen und die Datenschutzerklärung aus zwei Gründen geändert. Zum einen, um zielgerichtet werben zu können. Zum anderen, um Konflikte mit Ermittlungsbehörden zu vermeiden.

SPIEGEL ONLINE: Welche Konflikte?

Riecke: Wir stehen da zwischen den Fronten. Auf der einen Seite der Datenschutz, auf der anderen Seite die Ermittler. Das Telemediengesetz verbietet uns, ohne Zustimmung der Nutzer Nutzungsdaten zu speichern. So hat der BGH vorigen Herbst entschieden. Die Kripo- und LKA-Beamten verlangen aber genau diese Daten von uns, die wir laut Datenschützern nicht speichern dürfen. Deshalb haben wir die Nutzer der Speicherung der Nutzungsdaten zustimmen lassen.

SPIEGEL ONLINE: Konkret: Zu Ihnen kommt ein Staatsanwalt mit 30 Fotos aus StudiVZ-Profilen, die Leute anscheinend beim Kiffen zeigen. Er verlangt Klarnamen zu den Profilen und allen Kommentaren. Was machen Sie?

Riecke: Gott sei Dank dürfen wir bei Ermittlungsersuchen solche Daten nun herausgeben. Nutzungsdaten speichern wir bei allen Nutzern, die uns das erlaubt haben durch ihre Einwilligung.

SPIEGEL ONLINE: Wie viele sind das?

Riecke: Sehr viele. Weit über 90 Prozent.

Horst Motor, der Gründer von motorhorst.de, der Mutter aller Communities, begrüßte in einem Interview mit Giovanni di Alternakid diesen Schritt. "Endlich wird mal aufgeräumt mit diesen Hippies", so Horst Motor. "Desweiteren werde ich jene, die lästerlich gegen den HERRN reden und SEINEN Namen leugnen, auch direkt an Herrn Schäuble und in CC an Herrn Beckstein weiterleiten. Werden wir ja sehen, ob wir der Jugend nicht diese Liderlichkeit austreiben können. Führer als ich noch jung war, da gab's sowas nicht. Dem HERRN seis gedankt, dass wir Community-Herrscher nun nicht mehr heimlich mit den Ermittlungsbehörden wegen Bagatelldelikten zusammenarbeiten müssen, sondern ganz offen die Schweine an den Pranger stellen dürfen."

Der von der Lex Dübel Hauptbetroffene Jonas Fluxx konnte auch für einen O-Ton gewonnen werden: "Das ist eine ganz große Schweinerei. Ich lösche mein Profil sof... uuuuuuh. uuuuuh. Oder ich bau' mir erst mal noch einen."