Die Lobhudelei

09.10.2009 | 0 Kommentare | motorhorst

Teil 06: John Peel über The Fall. Und ein paar Worte zur Suche nach allen Mitglieder von The Fall in Dave Simpsons wunderbarem Buch "The FALLen".
The Fall – Always different, always the same
Radio-DJ-Legende John Peel über seine Lieblingsband, die 32 mal bei den Peel Sessions spielen durfte. Aber schließlich hatte sie ja auch genug Zeit - existiert sie doch bereits seit 1976. Seitdem hat sie etwa 150 Veröffentlichungen hervorgebracht.

Die wundervolle und erschreckende Welt des Mark E. Smith (um den Titel einer Dokumentation über den Chef von THE FALL etwas umzuformulieren) hat mehr als einen Abgrund. Da Interviews mit dem Sänger und Bandleader und einzigem konstanten Mitglied von The Fall eher etwas schwierig, zumindest aber "besonders" sind, kam Dave Simpson (Guardian) auf eine ebenso besondere Idee. Er machte sich auf die Suche nach ehemaligen Mitgliedern von THE FALL. Und zwar nicht nach einigen, nein, sein Ziel war es alle ehemaligen Mitglieder von The Fall zu finden und zu interviewen.

Dabei zimmerte er sich selbst ein gewisses Korsett zusammen: Als Mitglied von The Fall sollte man einmal mit der Band ein Instrument auf der Bühne gespielt haben. Dadurch fallen Saxofonisten weg, die 15 Sekunden auf einem Album gespielt haben (Adrian Niman auf Room To Live), während Musiker, die aus dem Publikum auf die Bühne geklettert sind, um eine Zugabe mit der Band zu spielen, selbstverständlich auf der Liste stehen (z.B. Stuart Estell beim Reading Festival 1998).

Dadurch hatte er zu Beginn seines Buches 42 Namen abzuarbeiten, bei Fertigstellung waren es bereits 45. Dieses Buch heißt übrigens The Fallen: Life in and Out of Britain's Most Insane Group (Affiliate Link) und ist im Moment nur auf englisch erhältlich. Jedoch ist es so wunderbar geschrieben, dass man ständig mit der Zunge schnalzen möchte. Auch die fünfzehnte Beteuerung eines Ex-Mitgliedes (das nach 3 Monaten gefeuert wurde), dass die Zeit mit The Fall die beste und kreativste ihres/seines Lebens war, wird dadurch nicht langweilig. Vielmehr wird es immer unheimlicher, welche Verehrung und Bewunderung Mark E. Smith zuteil wird, egal ob der- oder diejenige über eine dritte Person (oft Smiths Freundinnen, die meist ebenfalls in der Band waren) aus der Band geschmissen wurde oder der Rausschmiss eher informelle so erfolgte, dass man einfach auf einem Flughafen in den USA oder Australien ohne Ticket zurückgelassen wurde.

Weiterführende Links:
Immer wieder empfehlenswert das laut-Interview mit Mark E. Smith, in dem es unter anderem um Tocotronic geht ("Ich hab geträumt, ich wäre Pizzaessen mit Mark E. Smith") und das alltime-favorite Video Mark E. Smith verliest die Fußball-Ergebnisse bei youtube. "The Classical".
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