Wer hat hier gekleckert?

28.04.2006 | 3 Kommentare | va.bene

Die Bavarian Open Sessions gehen in die 2. Runde! Man kann nur hoffen dass der Zündfunk nicht abgeschafft wird und standhaft bleibt um diese neue Einrichtung der regelmäßigen Konzertreihe weiter beizubehalten.

Nach Attwenger und Kamerakino im März folgten also nun die Mediengruppe Telekommander und Polcid AC.

Letztere kommen aus dem Alpenvorland und durften am Sonntag nach eigenem Bekunden ihr bisher größtes Konzert bestreiten. Groß war es allemal, mit Erinnnerungsfetzen an DFA 1979, Urlaub in Polen und Monofon. Die genannten Bands lassen schon einen 2-Personen-Besetzung erkennen welche bei Polcid AC aus Paul und Herrn Blitz besteht. Durchaus mitnehmend vermischen sie Metal-, Punk- und Elektroelemente, was sicher nichts Neues ist aber trotzdem immer wieder überzeugt und in diesem Falle sogar so dass diese beiden Herren genauer beobachtet werden sollten.

Aber nun kommt nach der Vorspeise das Hauptgericht. Die Mediengruppe Telekommander an bereits bekannter Wirkungsstätte im Funkhaus nur dieses Mal nicht im Keller sondern ein paar Meter höher im Studio 2. Die Akustik ist sicher besser, man sollte sich nur die Frage stellen ob dies die Mediengruppe überhaupt benötigt, den Clubatmosphäre liegt ihnen - oft bewiesen – eher. „Trend“ und „Kommander“ machen die Menge warm, den bekanntlich braucht der durchschnittliche Münchner Konzertgänger länger seinen Stock aus dem Arsch zu ziehen als anderswo. Trotzdem sind bei Kommander schon die ersten am Schreien „Ich Kommander, Du Kommander....“. Der leider nur halb gefüllte Saal orientiert sich nach vorne.

Es folgen die ersten Songs vom neuen Album „Sprengkörper“ (bereits als Snippet auf der myspace.com-Seite der MTK zu hören) sowie „Gekleckert“. Und bei diesem Song wurde ordentlich verteilt: Bass, Gitarrenriffs, DRUCK, DRUCK, DRUCK....mein persönlicher Höhepunkt des Abends.
Der Mediengruppe-Moment sitzt auch bei den neuen Songs, das Erlebnis-Profil wurde deutlich geschärft und lässt die Vorfreude auf den 5. Mai steigen. Der Hip-Hop-Part wird deutlicher gelebt, die Beats sind besser, die Texte hauen wieder alles weg.
Neue Songs und Hits wechseln sich ab, und dank Unterstützung der Band ist die textliche Einführung in die neue Zeilen bald geschafft.
Am Ende gibt’s dann noch das Statement : „Der Zündfunk darf nicht abgeschafft werden. Eintragen auf www.zuendfunk-retten.de!“ und die Erkenntnis: „Gerald, wir gehen das nächste Mal wieder in einen Club. Ich komme mir hier vor wie an einem Bahnhof. Und ihr schaut noch kurz bevor ihr zum Zug müsst die Mediengruppe!“
Zugegeben die Vorstellung ist interessant und trotzdem ist etwas Wahres dran, denn gebrodelt hat es nur in den ersten 3 Reihen. Trotzdem die Sonntag-Abend-Konzertgänger beweisen Reaktion und skandieren vor der zweiten Zugabe so lange „Telekommander“ und trampeln dazu auf den hölzernen Schallschutzboden, dass auch Flo sich geschlagen gibt und lachend anerkennt „Leute die Wände dieses Studios sind schalldicht...man hat euch bis in die Umkleide gehört!“
Hoffentlich war die Tür nicht offen .... wir sehen uns im nächsten Club und dann hoffentlich näher am Menschen!