Einer der klassischen Western und doch eigentlich schon ein Post-Western, spielt John Ford hier doch die Mythen-Meta-Ebene ("When the legend becomes fact, print the legend” stammt aus diesem Film) und dekonstruiert weiterhin bereits 1962 die Männlichkeitsvorstellungen des Genres. James Stewart spielt den Anwalt mit Waffenaversion, der Bildung und Humanismus in ein Kaff an den Frontlinien der Westausdehnung bringt. John Wayne, als Vertreter der alten Männlichkeit, hält das zwar für Humbug und glaubt fest an die Notwendigkeit von Gewalt zur Befriedung, aber akzeptiert den Zivilisationsfortschritt, den Stewart bringt, auch wenn es ihn zum Mann von Gestern macht. John Ford zeigt sich allerdings versöhnlich, denn es ist keineswegs so, dass zwischen dem Mann von Morgen (Stewart) und dem Mann von Gestern (Wayne) der große Konflikt heraufbeschworden wird, nein, im Gegenteil: nur durch den Mann von Gestern wird dem Mann von Morgen die Zukunft ermöglicht.
Trotz seiner zwei Stunden Spielzeit erstaunlich kurzweilig und in den Hauptrollen gut gespielt (in den Nebenrollen allerdings schlimmstes Overacting, der Zeitungschef als ewiger Trinker und die Wahlveranstaltung mit einreitendem Cowboy streifen schon die Burleske).
P.S.: wurde mir von Michael Girke ans Herz gelegt als einer seiner Lieblingsfilme.
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Christian_alternakid am 09.01.2023 um 09:49 Uhr:
Einer der klassischen Western und doch eigentlich schon ein Post-Western, spielt John Ford hier doch die Mythen-Meta-Ebene ("When the legend becomes fact, print the legend” stammt aus diesem Film) und dekonstruiert weiterhin bereits 1962 die Männlichkeitsvorstellungen des Genres. James Stewart spielt den Anwalt mit Waffenaversion, der Bildung und Humanismus in ein Kaff an den Frontlinien der Westausdehnung bringt. John Wayne, als Vertreter der alten Männlichkeit, hält das zwar für Humbug und glaubt fest an die Notwendigkeit von Gewalt zur Befriedung, aber akzeptiert den Zivilisationsfortschritt, den Stewart bringt, auch wenn es ihn zum Mann von Gestern macht. John Ford zeigt sich allerdings versöhnlich, denn es ist keineswegs so, dass zwischen dem Mann von Morgen (Stewart) und dem Mann von Gestern (Wayne) der große Konflikt heraufbeschworden wird, nein, im Gegenteil: nur durch den Mann von Gestern wird dem Mann von Morgen die Zukunft ermöglicht.Trotz seiner zwei Stunden Spielzeit erstaunlich kurzweilig und in den Hauptrollen gut gespielt (in den Nebenrollen allerdings schlimmstes Overacting, der Zeitungschef als ewiger Trinker und die Wahlveranstaltung mit einreitendem Cowboy streifen schon die Burleske).
P.S.: wurde mir von Michael Girke ans Herz gelegt als einer seiner Lieblingsfilme.