Mitfahrgelegenheit from hell

03.06.2006 | 7 Kommentare | lindihopp

Wenn eine eine Reise tut, dann kann sie was erleben. Besonders, wenn sich die Mitfahrgelegenheit als direkt aus der Hölle rausstellt.
Der Tag beginnt schonmal mit penetrantem Telefonklingeln, auf das leichte Orientierungslosigkeit folgt. Dann falle ich in der Gorillabar von der Couch, weil ich in 45 Minuten bei meiner Mitfahrgelegenheit sein muss. alabama_hank ruft mir eine äußerst hilfreiche und fast zutreffende Wegbeschreibung zur WG meines Bruders zu. Ich eile durchs anwidernd wache und sonnige Bayreuth. Nach kurzen Restaurierungsmaßnahmen wieder auf dem Weg. Frag 10 Bayreuther, wo das Rotmain-Center ist, du wirst mindestens 13 verschiedene Antworten erhalten. Also in großen Bögen gefühlte drei mal rum um die City. Ich komme 30 Minuten zu spät an den Treffpunkt, aber wer ist nicht da? Richtig, die Mitfahrgelegenheit from hell (MFH). Nach weiteren 45 Minuten, die ich viel besser schlafend verbracht hätte, kommt er dann. Surferhemd, Poser-Sonnenbrille auf dem kurzgeschorenen Kopf, das obligatorische Augenbrauenpiercing für den gepflegten Gelegenheitsraver um die 35. Das beste an ihm ist noch der Clubschal, den er liebevoll auf dem Beifahrersitz drapiert hat. Er hat noch einen Freund dabei, der quasi sein Zwilling sein könnte, rein outfit-technisch. Die beiden unterhalten uns dann die ganze Fahrt über mit Gequatsche über ihre Ex-Schwiecherleid und die Damen, die sie in Berlin zu besuchen gedenken. Bevor wir überhaupt auf der Autobahn sind, muss erstmal ein Zwischenstopp bei McDonalds eingelegt werden. Gut für mich, denn in diesem außerordentlich großartigen Zustand zwischen noch betrunken und noch nicht verkatert ist eine große Cola ja das allerbeste. Dann erwischt MFH auch noch die falsche Auffahrt, wir machen also erstmal einen kleinen Abstecher Richtung München. Als wir diese Hürde auch noch gemeistert haben, werden härtere Geschütze aufgefahren: die Musikauswahl. Zunächst wunderbare Metal-Musik mit Falsettgesang über dragons, wizards und unicorns, die irgendwie nicht zu den Frisuren der Herren passt. Dann mal gepflegte 2 Stunden lang Hitradio Jump und dann vernehme ich den allseits gefürchteten Satz: "Du mal die vom Grönemeyer nei." Dem Menschen, der Handys mit mp3-Playern erfunden hat, möchte ich noch heute eine 12 Meter hohe Statue errichten. Leider hat der Akku nicht ganz bis nach Hause gereicht.
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Kommentare

motorhorst am 03.06.2006 um 17:20 Uhr:

Oh Mann, arme Lindi. Ich hoffe Du erholtst Dich wieder von dem Schrecken und die Zitronen gestern waren die Strapaze wert...

lindihopp am 03.06.2006 um 17:27 Uhr:

Naja, ich hab das alles eher von der humoristischen Seite gesehen. Und die Zitronen und die anwesende Jugend waren wahnsinn!

blunt am 04.06.2006 um 17:38 Uhr:

hi,
hätt ja nicht gedacht das du das überhaupt noch packst. respekt.. allein wie du schon eingeschafen bist ;-)

Barni am 04.06.2006 um 19:32 Uhr:

also wie gerne würde ich hanks wegbeschreibung nacherzählen. geht natürlich nicht aber einen comedypreis wäre es schon wert gewesen.

Kern am 04.06.2006 um 19:32 Uhr:

oh...von schlechten Mitfahrgelegenheiten kann ich dir auch ein Lied singen. Der Abschuss war die, die u.a. während der Fahrt in einem 30 minütigem Handygespräch mit ihrem Freund Schluss gemacht hat. Aber gut zu wissen, dass dus überstanden hast.

lindihopp am 05.06.2006 um 13:41 Uhr:

ja, die wegbeschreibung war der knaller. leider nicht mehr wiederzugeben. lost in bayreuth.

Christian_alternakid am 05.06.2006 um 18:42 Uhr:

wäre eh super, wenn wir LOST nachdrehen würden... nach 4 folgen entdeckt man auf eiunmal den alabama undalle erschrecken, wenige wochen später wird die gorillabar entdeckt... dann der grieche...


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