JUKE - my Music

13.02.2012 | 0 Kommentare | motorhorst

Ein weiterer Streamingdienst kommt aus Berlin: JUKE lässt aber noch einige Features vermissen.
Unter der Adresse www.myjuke.com erreicht man den Streamingdienst JUKE. Die Nutzung ist nach einer kurzen Anmeldeprozedur sofort möglich. Für 14 Tage kann man den Dienst zunächst kostenlos und unbeschränkt testen.

Die Portalseite ermöglicht verschiedene Einstiege in den Musikgenuss. Neben der obligatorischen Suche nach Künstler, Album oder Titel gibt es eine Reihe von Vorschlägen in Form von Mixtapes (Zusammenstellungen von JUKE selbst oder von bekannten Künstlern), aktuellen Platten (nach Genre einschränkbar), genreabhängigen Radiostationen oder den allgemeinen Single- und Albenscharts aus dem JUKE-Angebot.

Nach Klick auf ein Album lässt sich dieses komplett oder in Form einzelner Titel in die aktuellen Playlist übernehmen. Diese wird immer übersichtlich auf der rechten Seite dargestellt. Es ist möglich, weitere Titel an verschiedenen Stellen zu integrieren (sofort hören, als nächstes anhören, als letztes anhören), das alles ist sehr selbst erklärend/intuitiv. 

Songs können auch zu Playlisten zusammen gestellt und gespeichert werden. Leider gibt es keine Sammlungen von Alben, auf die man jederzeit wie auf eine Bibliothek oder Mediendatenbank zurück greifen kann. Wenn man genau weiß, was man jetzt genau hören will, ist das kein Problem. Aber das typische Stöbern durch die eigene Kollektion entfällt dadurch, was beim Selektionsprozess unnötig lähmt. Klarer Minuspunkt.
Zu den Alben oder Künstlern gibt es keine weiterführenden Informationen, es sind aber die korrekten Veröffentlichungsdaten für Alben angegeben und es kann nach Erscheinungsjahren sortiert werden.

Ein regelrechter Fehler tauchte auf, als ich zuerst dieses Lied mit Benjamin von Stuckrad-Barre (Dancing von Lexy und K. Paul) und später einen Song von Grandmaster Flash & The Furious Five suchte und abspielen wollte. Mit kaufmännischen Unds (auch bekannt als Ampersand oder einfach &) hat die Suche bzw. die Abspielroutine nämlich große Probleme und macht das Anklicken von Künstlern mit & im Namen zum Problem (ich habe das bei den bisher getesteten Streamingdiensten gleich überprüft, dort gibt es diese Probleme nicht). Kein wichtiges Feature, aber unangenehm, wenn man hierauf stößt.

Community-Features fehlen völlig, d.h. es gibt keine Freunde oder Seiten/Anbieter, denen man folgen kann. Eine weitere Möglichkeit von anderen Quellen inspiriert zu werden, entfällt an dieser Stelle. Das ist eine Funktion, die ich zu Beginn des Streamingtests nicht so wichtig genommen hätte, aber wenn man mehrere Stunden ein solches Angebot nebenbei laufen lässt und auch Dinge entdecken möchte, dann wird sie immer unverzichtbarer.

Das Scrobbeln von gespielten Titeln (und damit  die Interaktion mit Last.fm) fehlt bei JUKE komplett. Diese Option war bei simfy wie bei rdio jeweils vorhanden (nachträglich erst jetzt getestet).

Preislich liegt JUKE wie die anderen Dienste bei knapp unter 10 Euro im Monat: Ein Abo für 30 Tage kostet 9,99 bei 3 oder 6 Monaten erhält man zwar einen Rabatt, dieser bewegt sich aber im absoluten Centbereich und macht bei dem Halbjahresabo gerade mal 2 Euro Ersparnis aus - geschenkt. Im Preis ist neben der Standard-Nutzung auch die mobile Anwendung mit Hilfe von iPhone- oder Android-Apps inbegriffen. Wie bei den anderen Angeboten ist auch die offline-Nutzung über entsprechende Playlists möglich. 

Zuletzt noch der übliche Test bezüglich des Umfangs der verfügbaren Titel:
  • The Beatles existieren auch hier nur als obskure Sammlungen und in Form von Tribute-Bands und -Alben
  • Riesenüberraschung bei Bob Dylan: Ob Blonde On Blonde, Modern Times, die Bootlegs-Serie, das MTV Unplugged Album oder Highway 61 revisited - als erstes Streamingangebot gibt es eine umfassende Sammlung offizieller Bob-Dylan-Alben
  • Die ersten beiden Interpol-Alben? Auch hier Fehlanzeige
  • Blumfeld ist hingegen wie bei simfy auch bei JUKE komplett verfügbar.
  • Bei Tocotronic hingegen wieder das gewohnte Bild: Keine alten Alben, erst bei "Es ist egal, aber" kann man auf das Schaffen der Trainingsjackenträger zurückgreifen
Auch JUKE kann man kein schlechtes Zeugnis ausstellen, auch wenn die soziale Komponente, das Entdecken neuer Stücke und generell der Funktionsumfang noch etwas zu kurz kommen.

Der Hinweis auf JUKE kam übrigens von Christian_alternakid, mir war dieses Angebot vorher noch gar kein Begriff bzw. mal über den Weg gelaufen.
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