9 oder 10 Dinge, die ich von dir weiß

22.10.2007 | 4 Kommentare | Christian_alternakid

Triviafest im Peteblog. 10 mal Nerdwissen zum neuen Album.
1. Shotters Nation: der Albumtitel spielt in guter, alter Doherty-Tradition auf drogenbezogenen Slang an. „Shotter“ ist ein Londoner Wort für Drogendealer. Der Begriff „Shotters Nation“ kommt zudem im Text der ersten Single „Delivery“ vor: “Cast adrift off the shores of Shotters Nation“.

2. Das Cover: ist eine verfremdete Referenz an das Werk „Death Of Chatterton“ von Henry Wallis. Thomas Chatterton wiederum war ein Dichter des 18. Jahrhunderts, der bereits mit 17 Jahren an einer Arsenvergiftung starb. Bis heute ist ungeklärt, ob es sich dabei um Selbstmord handelte.

3. French Dog Blues: Der French Dog ist Dohertys gezeichnetes Hündchen, das auch bereits in einer Ecke des „Down In Albion“ Albumcovers sitzt. Im Refrain von „French Dog Blues“ singt Doherty eine Zeile auf deutsch: „fran-zösi-scher Hund“. French Dog Blues setzt sich zudem aus zwei Songs zusammen, denn neben dem Doherty-Teil stammt eine komplette Strophe aus dem Ian Brown Song „Deep Pile Dreams“: „I only ever wanted the one with the flag / All you ever wanted was a 60 dollar bag / And a cheap limousine for your deep pile dreams on the highway / on the highway / highway, oh”. Nicht bestätigt, aber deshalb nicht weniger wahr ist dagegen, dass die komplette Melodielinie des „French Dog Blues” dem alten Libertines-Song „Half-Cocked Boy“ entliehen ist, der immer noch seiner Veröffentlichung harrt und ursprünglich im Rahmen der „French Sessions“ im Januar 2003 in Nantes aufgenommen wurde. Die Legende erzählt wiederum, dass einige 100 Pressungen einer 7-Inch existieren, deren b-Seite „Half-Cocked Boy“ war, aber auf Druck von Rough Trade nicht veröffentlicht wurde.

4. Side Of The Road: ist eigentlich ein Track der Libertines, der erstmals im Rahmen der – Achtung, Verwirrung! – Babyshambles-Sessions von den Libertines in New York aufgenommen wurde, dort aber noch titellos war und letzten Endes unter „Untitled 108“ firmierte. Wie es der Zufall so will ist auf selbigen Session-Aufnahmen im übrigen auch ein kurzes Cover des in French Dog Blues erneut zitierten Ian-Brown-Songs zu finden (unter „Lots and lots of songs“).

5. Unbilotitled: stammt aus dem April 2004 und wurde erstmals für die Acousticalullaby-Session aufgenommen. Bilo ist im übrigen einer der Spitznamen von Doherty. Er kommt damit besser weg als Kollege Barat, der zu Libertines-Zeiten von Peter entweder „Biggles“ oder „Pigman“ gerufen wurde. In „Unbilotitled“ tauchen neben Peter auch noch weitere Kameraden aus dem Doherty-Umfeld auf: der unvermeidliche Wolfman, im übrigen auch Co-Songwriter des Songs, wird ebenso genannt wie „Blue Eyes“, bei dem es sich Gerüchten zufolge um den Gitarristen Mik Whitnall handelt: „Wolfman and Bilo on the run / Wolfman said to Bilo, "I'm calling it on." / Bilo said to blue eyes, "Put your trousers back on."”

6. Folgende Songs waren bereits vorher als Demos oder Sessions veröffentlicht:
"Carry On Up The Morning" = Stookie & Jim Bumfest, 2006
"Delivery" = Stookie & Jim Bumfest, 2006
"Unbilotitled" = Acousticalullaby, 2004, und Stookie & Jim Bumfest, 2006
"Side of the Road" = Babyshambles Sessions, 2003
"Crumb Begging Baghead" = Stookie & Jim Bumfest, 2006
"UnStookie Titled" = Stookie & Jim Bumfest, 2006
"French Dog Blues" = Paris Rehearsals, 2006
"There She Goes" = Shaken & Withdrawn, 2004, Stookie & Jim Bumfest, 2006

7. The Lost Art Of Murder: bezieht sich auf ein Essay George Orwells mit dem Namen „The Decline of the English Murder“ von 1946, das hier in Gänze zu lesen ist: The Decline Of The English Murder.

8. The Lost Art Of Murder II: Beim gleichen Song spielt auch Bert Jansch als Gastgitarrist mit. Jansch ist eine Legende des britischen Folk und sein bekanntester Song heißt „The Needle Of Death“. Dass jener das Sujet Heroin behandelt, darf bei Dohertys Vorlieben nicht überraschen. Im Übrigen wurde „The Needle Of Death“ auch von Doherty ausgewählt, als er im Rahmen der „Back To The Bus“ Serie eine Mix-CD kompilierte.
Des weiteren erzählte Doherty, dass auch Albert Hammond Jr. von den Strokes die Gastgitarre in der Hand hielt. Hammond taucht jedoch in den credits nicht auf, so dass man bei Doherty nie weiß, ob er uns einen Bären aufbindet oder Wahrheit kund tut.

9. Kate Moss: die Exfreundin des britischen Junkierockers erhielt co-writing credits für die Songs „You Talk“, „Unstookietitled“, „Baddie’s Boogie“ und „Deft Left Hand“

10. Widmung: das Album ist Jay McConnell gewidmet, dem Bruder von Babyshambles-Bassist Drew McConnell, der im März 2006 nach einem Fall von einer Klippe in Spanien verstarb.
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Kommentare

Sieperteisen am 22.10.2007 um 17:31 Uhr:

zu 5.: Da der englische Begriff Bile ja für Gallenflüssigkeit steht, bin ich mir beileibe nicht sicher, ob es sich hier um den hübscheren Spitznamen handelt.

Christian_alternakid am 22.10.2007 um 18:18 Uhr:

also ich würde mich lieber "Gallo" als "Schweinsmann" rufen lassen. aber jeder nach seinem gusto, ne?

Marquant am 22.10.2007 um 22:40 Uhr:

Sagt wer? Rasta-Chrissi?? haha

Stanzl am 23.10.2007 um 21:03 Uhr:

Rasta-Chrissi??


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